Die Reservistenkameradschaft Waldsassen hatte im Rahmen einer Versammlung den Bezirksgeschäftsführer für die Oberpfalz und Niederbayern vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zu einem Vortrag über die aktuelle Arbeit des Volksbundes gebeten. Vor allem interessierte die Lage bei der Suche nach Gefallenen und den Umbettungen im Bereich der Ukraine und Rußland während des laufenden Konflikts.
Der Referent stelle zunächst die geschichtliche Entwicklung der Einrichtung von Gefallenengräber seit der Schlacht von Solferino, dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und des Volksbundes nach der Katastrophe des 1. Weltkriegs vor. Dieser wurde 1923 als privatrechtlicher Verein zur Fürsorge für die Gräberfelder des Krieges gegründet, da der Staat aufgrund der wirtschaftlichen Situation zu dieser Maßnahme noch nicht in der Lage war. Später wurden dem Verein auch die hoheitlichen Aufgaben des Staates übertragen. Diese Konstellation stellte sich nun im Osten als Glücksfall dar, da ein Verein mit beiden Kriegsparteien zusammenarbeiten kann, was staatlichen Stellen schwer möglich wäre. Sicher behindern Kriegshandlungen in bestimmten Gebieten die Arbeit, aber die Bevölkerung auf beiden Seiten der Front steht den Umbettungsteam weitgehend positiv gegenüber.
Dr. Vidojković berichtete auch über die laufende Unterhaltung und Renovierung der Friedhöfe im Bereich der damaligen Westfront und auch in Italien, Griechenland, Polen und am Balkan. Ein großes Betätigungsfeld stellt auch das Gebiet des Endkampfes um Berlin dar, wie zum Beispiel die Seelover Höhen.
Im Anschluss daran wurde langjährige aktive Sammlerinnen und Sammler die Verdienstspange des Landesverbandes Bayern des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V verliehen.
Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojković freute sich, die Gelegenheit zur Ehrung der Sammler zu haben und bedankte sich für das Engagement.
Für 10-jährige Sammeltätigkeit wurde die Verdienstspange in Silber an Angelika Filchner, Katja Filchner, Diana Männer und Werner Schnabel überreicht.
Für 20-jährige Sammeltätigkeit erhielt Ernst Baumgartner die Verdienstspange in Gold. 30 Jahre im Einsatz als Sammler ist Michael Filchner und wurde mit der Spange in Gold-Weiss geehrt.
Mit der Verdienstspange Gold-Weiss mit der Zahl 40 wurden Werner Eckstein und Bruno Salomon für unglaubliche 40-jährige Sammeltätigkeit belohnt.
All diese Ehrungen wurden zurecht verliehen! Denn wer sich so lang engagiert und sich Jahr für Jahr bei jedem Wetter am Allerheiligentag an die Friedhofseingänge hinstellt und dies mit Leidenschaft, muss auch dafür ausgezeichnet werden können. Die Reservistenkameradschaft Waldsassen hat in den Jahren von 2000 bis 2024 über € 30.000 für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt.