Die Ausstellung „Allerley Kunststück – Reliefintarsien aus Eger“ im Egerland-Museum wird verlängert. Das Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Marktredwitz, des Egerland-Museums und des Sudetendeutschen Museums kann noch bis zum 21. Januar besucht werden.
Die Stadt Eger und ihre Kunsttischler schufen laut Mitteilung einzigartige und wertvolle Möbel mit filigran beschnitzten Einlegearbeiten, sogenannten Reliefintarsien. Diese sind eine besondere Form von dreidimensionalen Intarsien. Sie gelten als kunsthistorische Raritäten und wurden im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert ausschließlich in Eger hergestellt. „Sie faszinieren durch virtuose Schnitztechnik und eine akribische Detaildarstellung mit mikroskopisch kleinen Einlagen”, so das Egerland-Museum in der Mitteilung. Das verleihe diesen Möbeln, wie beispielsweise, Kabinettschränken, Schatullen, Brettspielen und Bildtafeln eine besondere Ästhetik und Attraktivität.
Die Egerer Reliefintarsien-Arbeiten hatten den Rang von Kunstkammerstücken. Ihre Fertigung war außerordentlich kompliziert, langwierig und damit sehr teuer. Dargestellt sind Szenen aus der Mythologie und der biblischen Geschichte, historische Ereignisse oder hochrangige politische Persönlichkeiten. Kunden waren Landesherren, sehr reiche Adelige, Geistliche oder betuchte Bürger. Zu den eifrigsten Bestellern gehörte der Egerer Magistrat selbst. Er nutzte die Luxusprodukte als diplomatische Geschenke, um im Dreißigjährigen Krieg politische Entscheidungen zu beeinflussen. Das verdeutlicht die enge Verflechtung von Kunsthandwerk, Politik und Zeitgeschichte.
Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen: Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Für Gruppen und nach Anmeldung ist ein Besuch auch zu anderen Zeiten möglich. Weiter Informationen: www.egerlandmuseum.de.