Geschichten, Lieder und Spielszenen in der Herz-Jesu-Dorfkirche: Auch heuer boten die Zessauer und Weihersberger Vereine ihr beliebtes adventliches Ruhepol-Programm. Einen amüsanten Denkanstoß bot gleich zu Beginn das Kinder-Schauspielstück „Maria, ihre Freundin, Hirtinnen und ein glücklicher Engel” über die behutsame Modernisierung eines in die Jahre gekommenen Krippenspiels.
Ein Plädoyer für den Mut, in der oft gar nicht so „staden” Zeit „diese wilde Welt” sich einfach mal „drehn” zu lassen, hielt Anna-Maria Wittmann, und Bettina Heining ermunterte gemeinsam mit ihren „Sternenkindern” dazu, mit kleinen alltäglichen mitmenschlichen Gesten „jedesmal ein Stückchen vom Himmel, vom Stern von Betlehem auf die Erde” zu holen. Eine Nachhilfestunde in Zufriedenheit und Menschlichkeit empfing ein „wohlstandsverwöhnter” Teenager von seinem Schutzengel in der Erzählung „Engel sind nicht, wie du denkst”, die Theresa Wegmann vortrug.
Die Gedanken des Esels im Stall von Betlehem versuchte Eva Mayrhofer-Dötsch zu lesen. Ihr Fazit: Gott offenbarte sich in einem hilflosen Kleinkind an armseligster Stätte, um zu zeigen, dass Er nicht nur für die ob ihrer Schönheit und Eloquenz Bewunderten da sein will, sondern auch für jene, die als vermeintliche „graue” und „störrische” Randexistenzen verspottet und bemitleidet werden. Vom „stillen Glück”, das sich in der Einsamkeit in oft kleinen Erlebnissen offenbart und so schwer mit anderen teilen lässt, sprach Anna Laugensteiner. Lachmuskeltraining boten „Oma” Bernadette Haas und „Enkel” Bernhard Dötsch im generationenübergreifenden Ringen mit neuzeitlichem IT-Kauderwelsch.
Musikalische Zwischenspiele steuerten Karolin Murr, Vincent Eichermüller, Sophie und Korbinian Scharf bei. Nach diesem gelungenen Abend folgten die Besucher gern der Bitte um eine Spende für zwei Defibrillatoren, die die Zessau-Weihersberger Vereine für die beiden Dörfer stiften wollen, und zum Schluss traf man sich noch zum Plaudern und Schmausen im Gemeinschaftshaus.