Auf großes Interesse traf die Frühlingsveranstaltung der Demokratiewerkstatt im Netzwerk Inklusion. Dessen Leiterin Christina Ponader begrüßte 35 Teilnehmer mit und ohne Behinderung, die hinter die Kulissen des Abfallgeschehens im Landkreis blicken wollten. Der Samstagvormittag unter dem Titel „Was passiert eigentlich mit dem Zeug, das ich jeden Tag wegwerfe?“ war zusammen mit der Volkshochschule Tirschenreuth organisiert worden. Fachleute gaben dazu an Ort und Stelle in der Deponie Steinmühle Auskunft.
Der Leiter der Deponie Andreas Meyer stellte die Entwicklung und die Aufgaben der Deponie anhand eines Films und an einem Modell aus der Vogelperspektive vor. War es in den Anfängen vor gut 50 Jahren die Aufgabe, den Hausmüll sachgerecht und sicher zu deponieren, so veränderten sich die Aufgaben im Lauf der Jahre, etwa durch die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf oder mit Firmen. Nach jetzigen Prognosen werde die Deponie noch fast 40 Jahre den Müll des Landkreises aufnehmen können. In dieser Größe und Qualitätsklasse gebe es bayernweit nur wenige Deponien. Ein eigenes Labor sichert ebenso wie die zuverlässigen Kontrollen bei den Anlieferungen die Qualität der Wasserwerte und der Emissionen.
Über die Verwertung der Bio- und Gartenabfälle, der Wertstoffe, von Sperr-, Restmüll und Problemabfällen informierte die Leiterin des Fachbereichs Abfallwirtschaft Stefanie Bräunlein. Dabei erläuterte sie die verschiedenen Bring- und Holsysteme und verwies auf die komfortable Abfall-App des Landkreises. Weil jeder seine Erfahrungen mit Abfall der verschiedensten Sorten hat, mussten die Fachleute viele Nachfragen beantworten, so zu Elektro-Schrott, zur Verwertung von Glas-, Papier- und Plastikabfall oder: Was passiert eigentlich mit meinem kaputten Föhn oder einem alten Kühlschrank? Oder: Wie funktioniert das duale System? Stefanie Bräunlein warnte vor illegalen Müllsammlungen, für die oft mit Handzetteln geworben werde. Die beste Methode, dem Abfallproblem zu begegnen, sei natürlich das Bemühen um Abfallvermeidung.
Die Veranstaltung endete mit einem kleinen Imbiss im Förderzentrum Mitterteich. Christina Ponader bedankte sich für die rege Teilnahme. Ihr Fazit: „Das Konzept der Demokratie-Werkstatt hat sich erneut bewährt. Wir wollen mit niederschwelligen Angeboten für Themen sensibilisieren, für die sich die Politik interessieren muss, für die aber auch jeder Einzelne mitverantwortlich ist.“