Veröffentlicht am 27.11.2023 18:01

Besondere Sammlung lässt Comic-Freunde in Weiden staunen

von Kunz, Helmut

Da staunen die Comic-Freunde, von denen im Herzen jeder auch Kinofreak ist. V.l. Uli Narr, Sepp Schrottner, Jürgen Metzger und Gerhard Schiesl.  (Bild: Kunz)
Da staunen die Comic-Freunde, von denen im Herzen jeder auch Kinofreak ist. V.l. Uli Narr, Sepp Schrottner, Jürgen Metzger und Gerhard Schiesl. (Bild: Kunz)
Da staunen die Comic-Freunde, von denen im Herzen jeder auch Kinofreak ist. V.l. Uli Narr, Sepp Schrottner, Jürgen Metzger und Gerhard Schiesl. (Bild: Kunz)

Sie kennen die Namen sämtlicher Zeichner und Texter von Comicheften, manche sogar persönlich. Sie wissen um die Auflagenzahlen und bis zu welchem Datum die jeweiligen Comics im Handel waren. Sie sind echte Profis. Beim Herbstreffen des Weidener Comic Clubs, zu dem Vorsitzender Uli Narr den Hansrudi-Wäscher-Fanclub eingeladen hatte, stießen beim „Bräuwirt” aber nicht nur Falk, Tibor, Bessie und Micky Maus auf Interesse, sondern auch das Kino. Gerhard Schiestl aus Regensburg zeigte eine kleine Auswahl seiner Filmklassiker-Broschüren.

Seine Sammlung umfasst 5000 Exemplare, darunter 4000 Originale. „Dumm nur, dass ich auch Comics sammle.” Sein erstes bewusstes Kinoerlebnis war der Kosaken-Film „Taras Bulva” aus dem Jahr 1962 mit Yul Brynner, Tony Curtis und Christine Kaufmann in den Hauptrollen. Der heute 72-Jährige war aber nicht wählerisch. „Freddy und das Lied der Südsee” hatte ihm genauso gefallen. Und natürlich die Winnetou-Reihe. Seine Lieblingsorte waren damals die Regensburger Altstadt-Kinos. Jedes Mal, wenn er ins Kino ging, kaufte er sich für 20 Pfennige die entsprechenden Filmprogramme dazu, die er zuhause hortete. „Die illustrierten Programme für die Karl-May-Filme waren etwas teurer. Die kosteten damals schon 50 Pfennige.”

Der Druck der Illustrierten Film-Bühne, wie die Broschüren damals hießen, wurde 1968 in Deutschland eingestellt, erzählte der Sammler. Inzwischen werden sie von einem österreichischen Verlag neu aufgelegt, in deutlich verbesserter Form. Das James-Bond-Programm oder die Illustration der Star Wars Serie kostet heute 5,20 Euro je Film. In den Kinos liegen die Heftchen nicht mehr auf. Wer sich eindecken will, muss sich schon an den Verlag wenden oder sein Glück im Internet versuchen.

Aus dem Stapel seiner Programme zog Schiestl ein „Zorro”-Filmheftchen von 1940 hervor. Es beinhaltete alte Aushangfotos und Hintergrundberichte über Darsteller und die Dreharbeiten. Vor allem bei Älteren, die diese Filme alle noch live im Kino miterleben durften, steigen Erinnerungen hoch: Etwa bei der Sichtung alter „Spartacus”- oder „Ben Hur”-Heftchen mit Kirk Douglas und Charlton Heston in den Hauptrollen. Noch viel weiter zurück reicht Schiestls „Robin Hood”-Broschüre mit Errol Flynn. Der Farbfilm kam 1938 erstmals ins amerikanische Kino.

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