Was hat die schönste Frau von Teheran mit dem Landkreis Tirschenreuth zu tun? Die Antwort darauf liefert der 35. Band der Reihe „Heimat Landkreis Tirschenreuth”, der nun erschienen ist.
Monika Beer-Helm aus Mitterteich schreibt über das Leben eines Bauernbuben aus der Pfarrei Neualbenreuth, der es in Wien Ende des 19. Jahrhunderts bis zum General gebracht hat.
Raimund Keis aus Griesbach beschäftigt sich mit „gottgefälligen Denkmälern” an Bäumen im Stiftland und im Steinwald. Hinter dem Thema steckt eine Abhandlung über Bildstöcke.
Werner Pöllmann, wohnhaft in Berlin, beschreibt das Leben eines Grundherrn sowie mehrfachen Hütten- und Sägewerksbesitzers aus lutherischen Landen, der in Ottengrün bei Neualbenreuth wohnte und in Eger beigesetzt wurde.
Die schlechteste Kirchenmusik der Oberpfalz ist Thema von Robert Schön aus Immenreuth. Er beschreibt die erbitterte Auseinandersetzung um die richtige Kirchenmusik im 19. Jahrhundert.
Stefan Piasecki, Professor an der Polizeihochschule in Duisburg, beschäftigt sich mit der „Schönsten Frau von Teheran”. Dahinter steckt die Liebesgeschichte zwischen Alwine von Duberg und dem Grafen Werner von der Schulenburg bis zum tragischen Ende 1944.
Dr. Thomas Freller aus Jagstzell, Dozent an der Hochschule in Ellwangen und zeitweise Forscher an der Uni in Malta, erzählt die Geschichte der Malteser im Egerland und in der Fraisch um Neualbenreuth in der Zeit von 1627 bis 1693.
In seinem zweiten Artikel befasst sich Robert Schön mit einem Betriebs- und Geschäftsleiter, einen königlichen Berg- und Hüttenfaktor, wie es damals hieß. Schön erzählt, was er alles auf die Beine gestellt und entwickelt hat. Caroline von Lindenfels auf Thumsenreuth (+ 1850) hat ihn beschrieben.
Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen aus Paderborn schreibt über die angebliche Nahrungslosigkeit der Therese Neumann von Konnersreuth und darüber, was man 1937 im Vatikan darüber wusste und welche Ratschläge man gab.
Erich Schraml aus Fuchsmühl informiert über Siebenlind, eine vergessene Siedlung im Steinwald. Sie wird in verschiedenen Urkunden des Klosters Weißenohe ab 1109 erwähnt. Erich Schraml hat die verschwundene Einöde wiederentdeckt.
Christian Malzer von der Uni in Würzburg, aus Tirschenreuth stammend, zeigt das Leben des Paters Thaddäus Kraus, eines gebürtigen Tirschenreuthers, im Zisterzienserkloster Langheim unweit der oberfränkischen Stadt Lichtenfels, als Mönch, Gelehrter und Sammler.
In seinem dritten Artikel erzählt Robert Schön über Father George Strickner, einen Kemnather Priester in den USA, der 1859 zum Priester geweiht wurde und seinen ersten Einsatzort in Wisconsin hatte. Er errichtete eine Holzkapelle, aus der später eine Basilika wurde.
Jochen Neumann aus Erbendorf beschreibt das neue „Museum - Flucht - Vertreibung - Ankommen” in seiner Heimatstadt, das viele Schicksale beleuchtet.
Dr. Karl Schneider, emeritierter Professor der Polizeihochschule in Bremen, der in Syke wohnt und aus dem verschwundenen Ort Lohhäuser/Slatina bei Mähring stammt, schreibt über einen Rastplatz in seiner alten Heimat und ein daraus resultierendes Buch.
Im Artikel von Markus Scharnagl aus Mitterteich geht es um seine Vorfahren als Wirtsleute in Leugas. Sie hatten eine Schankwirtschaft, erworben, die wegen des Bierpreises keinen Gewinn abwarf.
Georg Schrott, ein Waldsassener, der Lehrer in Sprockhövel in Nordrhein-Westfalen ist, berichtet über einen Waldsassener Schneckenberg, dessen Bewohner angeblich trotz eines Schutzgrabens fast von Mäusen gefressen worden wären.
In seinem vierten Artikel schreibt Robert Schön über Betpfennige der Kirche auf dem Armesberg, die an Wallfahrer verkauft worden sind.
Bei der Vorstellung im Gasthaus „Zum Goldenen Stern” in Falkenberg stellte Peter Knott, kommissarischer Schriftleiter der Reihe, alle 16 Artikel kurz vor. Landrat Roland Grillmeier unterstrich die Bedeutung der Schriftenreihe für den Landkreis. Ein Wermutstropfen war, dass bei der Vorstellung nur vier Autoren dabei waren. Sie seien diesmal nicht nur über ganz Deutschland verstreut, sondern kämen auch aus Malta oder seien momentan in Afrika, erklärte Knott.