Bei der Jahreshauptversammlung der Schmeller-Gesellschaft im Café Rieß in Tirschenreuth verwies Vorsitzender Christian Ferstl laut Mitteilung auf viele neue Projekte. Den Kassenbericht gab zum ersten Mal Tatjana Till, die neue Schatzmeisterin. Den Posten stellt satzungsgemäß die Stadt Tirschenreuth. Till trat die Nachfolge von Beate Heinrich an, die dieses Amt seit 2005 innegehabt hatte und in den Ruhestand gewechselt war. Zudem wurde bekanntgegeben, dass Dr. Grit Nickel die Leitung der Jury zur Vergabe des Schmeller-Preises übernimmt. Sie folgt auf Dr. Nicole Eller-Wildfeuer.
Erweitert worden ist die Homepage der Schmeller-Gesellschaft, wie Ferstl laut Mitteilung in seinem Bericht erklärte: Unter der neuen Rubrik „Welcome to Bavaria“, die Neuankömmlingen jeder Herkunft die sprachliche Ankunft in Bayern erleichtern soll, können Sprachaufnahmen aus verschiedenen Regionen Bayerns angehört und ihre Übersetzungen ins Hochdeutsche, Englische und Tschechische nachgelesen werden. Ebenfalls neu ist die wissenschaftliche Schriftenreihe „Tirschenreuther Beiträge zur Dialektologie“. Diese sind ausschließlich im Online-Format auf der Webseite zu lesen. Zwei Abiturienten werden sich wieder über Förderpreise der Schmeller-Gesellschaft für Seminararbeiten freuen dürfen. Weiter wies Ferstl auf eine geplante engere Zusammenarbeit mit dem Egerland-Museum Marktredwitz hin. Ein bedeutender Teil des Nachlasses von Prof. Dr. Robert Hinderling, dem Gründungs- und Ehrenvorsitzenden der Schmeller-Gesellschaft, solle bald in den Bestand der eigenen Fachbibliothek übernommen werden. Zudem stehe man derzeit in Verhandlungen wegen einer Aufnahme der Schmeller-Bibliothek in den Bayerischen Bibliotheksverbund. Der Standort im Obergeschoss der Tirschenreuther Stadtbücherei erweise sich hierfür als sehr vorteilhaft. Daneben ist eine Zweitauflage der „Europa-Gespräche“ in den Laimbachtälern geplant: Eine Delegation wird zur Erforschung des Zimbrischen nach Oberitalien reisen. Dabei soll auch eine von der Schmeller-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kommunikationszentrum der Sprachminderheiten in den Alpen herausgegebene Seminarschrift über die ersten „Europa-Gespräche“ vor zwei Jahren präsentiert werden. Schließlich ging Ferstl auf Jahrbuchprojekte bis 2027 ein.
Den Abschluss bildete ein Vortrag von Wolfgang Killermann vom Historischen Arbeitskreis des Fördervereins Volksmusik Oberbayern zum Thema „Johann Andreas Schmeller als Volksliedsammler“.