„Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken!“ Das Zitat von Galileo Galilei war das Motto der diesjährigen Abschlussfeier der BRK Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehilfe in Neustadt an der Waldnaab.
26 staatlich anerkannte Pflegefachfrauen, bzw. Pflegefachmänner und 23 Pflegefachhelfer werden im Rahmen der Feierlichkeit in der Stadthalle Neustadt/WN gebührend verabschiedet. „Pflege ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung“! In seiner Begrüßung ging der 1. Vorsitzende des BRK Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz, Herr Hans Rampf nicht nur auf die Zeit der Ausbildung für den Pflegeberuf ein, sondern auch auf die Zeit die jetzt nach der erfolgreichen Ausbildung, auf die Pflegenden wartet. Es freute ihn, dass so viele Ehrengäste, die verschiedenen Vertreter der Ausbildungseinrichtungen und des BRK sowie Angehörige und Freunde der Absolventen heute der Feier beiwohnten. Er sprach den Schülern seine Anerkennung für die Berufswahl aus und hob hervor, dass diese Menschen von der Gesellschaft dringend gebraucht werden. Er bedankte sich auch bei der Schulleitung und bei den Lehrern für die engagierte Arbeit an der Schule, die für ihn ein Aushängeschild in ganz Bayern darstellt. Wertschätzend ging er auch auf die Ausbildungseinrichtungen ein und lobte die sehr gute Arbeit dort.
Herr Sebastian Giering, der erste Bürgermeister der Stadt Neustadt/WN eröffnete seine Grußworte mit dem Satz, dass er selbst mit beim BRK ehrenamtlich tätig ist und die wertvolle Arbeit der Pflege mehr als zu schätzen weiß. „Die Schüler sind von Seiten der Schule und von den Ausbildungseinrichtungen bestens auf den Beruf vorbereitet worden, aber das ist nicht alles. Es gehört weitaus mehr zum Pflegeberuf!“ Mit Blick auf die Absolventen sagte er: „Sie haben die Haltung und die Grundeinstellung für diesen Beruf schon zur Ausbildung mitgebracht. Pflege ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung!“ In diesem Zusammenhang ging er auch auf die jahrzehntelange, mit viel Herzblut eingebrachte Arbeit seiner Mutter, Frau Sofie Dippold ein. „Sie wird heute das letzte Mal dieser Feier bewohnen und dann in den wohlverdienten Ruhestand gehen“. Er verabschiedete sie mit einem Blumenstrauß und einer innigen Umarmung.
Dr. Stephan Oetzinger (MdL CSU), gratulierte den Absolventen, dafür, dass sie einen absoluten Zukunftsberuf für sich gewählt haben. Er kennt die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen der Pflegenden nur zu gut. In seiner jahrelangen Tätigkeit im Ausschuss für Wissenschaft hat er hier einen guten Einblick. Er ermunterte die Schüler auch später Chancen für das Weitermachen zu nutzen und hob hervor, dass die Politik sich dafür einsetzen wird, dass die Rahmenbedingungen so geschaffen werden, dass Pflegende so am Bewohner/Patienten arbeiten können, wie sie es sich wünschen.
Nicole Bäumler (MdL SPD), hob in ihrer Rede noch einmal die vielfältigen Kompetenzen der Pflegekräfte heraus. Sie üben einen Beruf aus, in dem Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, gegen Mobbing und eine große fachliche Expertise erforderlich sind. Sie haben das Glück, dass Sie über das alles verfügen! Ich wünsche Ihnen, dass Sie ihre Ideale voranbringen und in Ihrem Beruf beibehalten können“ bekräftigte sie in ihrer Rede. Nicht jeder sei für diesen Beruf geeignet, die Absolventen haben aber gezeigt, dass sie über all das notwendige Handwerkszeug dazu verfügen.
Der stellvertretende Landrat, Herr Albert Nickl gratulierte den Lehrern und Schülern für die wunderbaren Ergebnisse. „Es ist ein herausfordernder, aber auch einfach ein schöner und dankbarer Beruf! Die Zahl der Absolventen zeigt, dass die nördliche Oberpfalz ein soziales Gewissen hat und die Menschen, die Pflege benötigen, diese auch bekommen.“ Er bedankte sich für das soziale Engagement und ließ nicht unerwähnt, dass die Schule ein Aushängeschild für den Landkreis ist und dass der Landkreis sehr stolz auf die BRK Schule ist. Es ist nicht nur eine Schule an der mit einer hohen fachlichen Kompetenz gelehrt wird, es ist auch eine Schule gegen Rassismus mit Courage. „Es ist heute eine besondere Feier für besondere Menschen, in einem besonderen Beruf“, bekräftigte er seine Worte und schloss seine Rede mit den besten Wünschen für die Absolventen.
Der Diakon und Seelsorger des Bezirkskrankenhauses Wöllershof, Herr Theo Margeth begann seine Rede mit dem Gedicht „Pflegekräfte sind halt so“. Er kennt die vielfältigen Aufgaben der Pflegekräfte aus seiner Arbeit im Bezirkskrankenhaus nur zu gut und zitierte hierzu eine Aussage des Papstes zum internationalen Tag der Pflege aus dem Jahr 2020: „ Pflegende sind heilige Franziskus von nebenan! Im Dienst am Menschen muss man sein eigenes Herz geben um das des anderen zu gewinnen“! Das eigene Bild prägt unser Handeln, so sprach er die Absolventen an und bezog sich auf die Humanität der pflegerischen Arbeit. Es braucht Zeit zum Zuhören und um da zu sein, aber auch Güte, Hilfsbereitschaft und eine liebende Hingabe zum Beruf. Er wünschte den Absolventen dass sie ihren Weg mit einem Engel an ihrer Seite gehen sowie viel Freude bei der künftigen Arbeit und sprach ihnen Gottes Segen aus.
Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte Amelie Leci aus dem zweiten Ausbildungsjahr. Die Abschlussklassen sowie die Klasse aus dem ersten Ausbildungsjahr der BRK Schulen boten den mehr als 320 Gästen ein abwechslungsreiches Programm und trugen mit verschiedenen Beiträgen zu einer großartigen Abschlussfeier bei. So zeigte die Abschlussklasse der dreijährigen Ausbildung den Sketch „Sparmaßnahmen im Altenheim“ und verbildlichte in einem weiteren Beitrag „Die Erschaffung der Pflegekraft“. Die Pflegefachhelferklasse sang ein selbstgeschriebenes „Gstanzl“ und nahm dabei die Lehrer der Schule „auf die Schippe“. Die Klassensprecherin aus dem zweiten Ausbildungsjahr, Frau Valeria Braatz übermittelte Glückwünsche aus der gesamten Klasse. Niklas Feiler bereicherte die Veranstaltung mit einem selbst geschriebenen Rap für die Pflege. Die Klasse aus dem ersten Ausbildungsjahr zeigte einen Sketch „Der (Un-)Alltag einer Pflegekraft. Hier wurde nicht nur das leidige Formularwesen und die Sparmaßnahmen des Gesundheitssystems zum Ausdruck gebracht, sondern auch die Sinnhaftigkeit des Berufes hervorgehoben.
Vor der Zeugnisverleihung bedankte sich die Schulleiterin, Frau Iris Engelbrecht-Schärl bei allen Mitwirkenden der Abschlussfeier 2024 sowie bei der Schulfamilie und den Ausbildungseinrichtungen für die großartige Arbeit die während der Zeit der Ausbildung geleistet wurde. Den Absolventen gab sie viele gute Wünsche mit auf den weiteren beruflichen und privaten Lebensweg:
„So wünsche ich Ihnen liebe Absolventinnen und Absolventen für Ihre weitere private und berufliche Zukunft, dass Sie immer Menschen um sich herum haben, die sich für Sie und Ihre Belange interessieren. Die gerne Zeit mit Ihnen verbringen, Sie fordern und fördern und Sie beruflich wie privat weiterhin „Entdecker“ sein lassen! Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Welt wieder ein bisschen mehr mit den eigenen Augen sehen, und nicht nur durch die Kamera eines Smartphones. Bleiben Sie selbst ein „Entdecker“ und scheuen Sie sich nicht auch weiterhin neue Wege zu gehen. Freuen Sie sich an Ihrem, aber auch am Erfolg von anderen Menschen! Neid und Missgunst kosten unendlich viel Energie und macht Sie nicht glücklich! Treffen Sie immer die für Sie richtigen Entscheidungen! Es sind Ihre Entscheidungen, da gibt es kein richtig oder falsch – nur günstig oder ungünstig! Alles was Sie dazu brauchen sind Sie selbst! Das eigene Glück zu finden liegt in Ihnen selbst – Sie müssen nur in sich hineinhören! Glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten. Sie alle sind einzigartig! Sie haben Charakter und sind Persönlichkeiten! Sie sind alle wundervoll! Ich wünsche Ihnen Menschen, die Sie nicht an Ihrem schulischen oder beruflichen Abschluss messen, sondern Menschen, die Sie um Ihrer selbst Willen lieben – einfach weil Sie es sind! Sie alle sind unfassbar wertvolle Menschen. Bereichern Sie den Alltag mit ein paar „Random Acts of Kindness“ und machen Sie sich selbst und andere Menschen glücklich! Es müssen keine großen Taten sein, die Ihnen und anderen Menschen den Tag ein bisschen besser machen. Kleine Aufmerksamkeiten verschönern und bereichern das Leben. Leben Sie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit – nicht nur gegenüber allen Menschen auf die Sie im Laufe Ihres Lebens treffen, sondern vor allem gegenüber sich selbst. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Liebe zum Pflegeberuf niemals verlieren und Ihr Glück in Ihrem Beruf finden. Ich wünsche Ihnen den nötigen Mut und das Selbstvertrauen für Ihre Werte einzustehen und natürlich beruflich wie privat alles Glück der Welt!“ Bei der anschließenden Zeugnisverleihung wirkten alle Ehrengäste aktiv mit und zum Abschluss der Feier sang Frau Amelie Leci das Lied „Simply the Best“ von Tina Turner. Mit einem kleinen Umtrunk und musikalischer Umrahmung wurde die Feier ausklingen lassen.
Preise und Urkunden gab es für folgende Schüler in der dreijährigen Ausbildung für die Leistungen in der Abschlussprüfung
Bauer Margarete 1,91, Zdraovic Elma 1,79,Schönberger Pia 1,75, Schwirzer Svenja1,70, Zeitler Christina 1,66, Prößl Jutta 1,41, Würner Karin 1,33
Staatspreisurkunde für Leistungen im Jahreszeugnis:
Steiner Nicole 1,5, Schwirzer Svenja 1,33, Prößl Jutta1,17, Schönberger Pia 1,17, Simbeck Fabian 1,17, Smola Eva 1,17, Zeitler Christina 1,0
Preise und Urkunden gab es für folgende Schüler in der Pflegefachhelferausbildung für die Leistungen in der Abschlussprüfung
Heining Sophia 2,0, Bauer Leonie 1,8, Jung Julia 1,8, Mack Inna 1,8, Anselstetter Ronja 1,0, Näger Martina 1,0, Stock Barbara 1,0
Staatspreisurkunde für Leistungen im Jahreszeugnis:
Anselstetter Ronja 1,0, Näger Martina 1,0
Stock Barbara 1,0