Veröffentlicht am 16.12.2024 08:01

60 Jahre Aikikai in Italien – Die Welt feiert Aikido

von Nina Hirmer

Die Teilnehmer aus dem Stiftland-Aikido mit dem japanischen Aikido-Meister Tada Hiroshi und der italienischen Meisterin Donatella Lagorio. (Bild: Valerii Carlov)
Die Teilnehmer aus dem Stiftland-Aikido mit dem japanischen Aikido-Meister Tada Hiroshi und der italienischen Meisterin Donatella Lagorio. (Bild: Valerii Carlov)
Die Teilnehmer aus dem Stiftland-Aikido mit dem japanischen Aikido-Meister Tada Hiroshi und der italienischen Meisterin Donatella Lagorio. (Bild: Valerii Carlov)

Ein besonderes Jubiläum lockte in diesem Jahr Aikidoka aus der ganzen Welt nach Italien: 60 Jahre Aikikai. Auch eine Delegation aus Nordbayern machte sich auf den weiten Weg nach Bologna, um an diesem außergewöhnlichen Ereignis teilzuhaben. Sie kommen von den Dojos Kemnath und dem Zentralverein Feilitzsch bei Hof und gehören dem Verband Stiftland Aikido mit Sitz in Tirschenreuth an. Für die bayerischen Aikidoka war die Reise nicht nur eine Möglichkeit, an einem bedeutenden Event teilzunehmen, sondern auch eine Hommage an ihren Lehrer, Dr. Werner Winkler, der in den 1960er Jahren begann, Aikido in Europa zu entdecken.

Ein Blick zurück: Die Anfänge des Aikido in Europa
Als Dr. Winkler in den 60er Jahren mit Aikido begann, war die Kampfkunst in Europa noch ein Geheimtipp. Aikido steckte in den Kinderschuhen, und nur wenige Meister lehrten diese Kunst auf dem Kontinent. Einer von ihnen war Meister Tada Hiroshi, ein japanischer Aikidomeister, der in Italien lehrte. Tada Sensei, der aus einer alten Samuraifamilie stammt, beeindruckte Winkler tief. Seitdem besuchte er regelmäßig Lehrgänge am Gardasee und in Rom, um von diesem außergewöhnlichen Lehrer zu lernen. Das diesjährige Jubiläum zeigte, wie sehr sich Aikido in Italien und ganz Europa etabliert hat.

Das Programm: Drei Tage voller Aikido und Kultur
Das dreitägige Jubiläum begann am Freitagnachmittag des 1. Novembers mit einer Trainingseinheit, geleitet von Tada Sensei selbst. Verschiedene hochrangige Meister aus aller Welt gestalteten das Programm und der erste Tag endete mit einer beeindruckenden Einheit, die vom Urenkel des Aikido-Begründers, Meister Mitsuteru Ueshiba, geleitet wurde. Am Samstag startete das Training bereits früh am Morgen. Während des Tages folgten Einheiten für Erwachsene und eine spezielle Trainingseinheit für Kinder. Am Nachmittag stand dann der große Festakt auf dem Programm. Die Atmosphäre war elektrisierend: Eine Kalligrafievorführung zog die Zuschauer in ihren Bann, der rhythmische Klang der Taiko-Trommeln erfüllte den Raum, und ein Violinenstück sorgte für Gänsehautmomente. Anschließend fanden Vorführungen italienischer, japanischer und internationaler Aikidoka sowie eine Darbietung von Kindern statt. Wegen der großen Teilnehmerzahl – über 1000 Aikidoka aus aller Welt – wurden die Vorführungen etappenweise auf 12 parallelen Mattenflächen durchgeführt. Ein besonderes Highlight für die Delegation aus Nordbayern war die Trainingseinheit mit Donatella Lagorio, der ersten Frau in Italien, die den 7. Dan trägt. Sie ist ein Vorbild für viele Frauen im Aikido, und ihre langjährige Verbindung zur Aikidogruppe in Tirschenreuth hat sie zu einer geschätzten Meisterin gemacht. Seit 17 Jahren leitet sie jährlich ein Wochenende in Tirschenreuth und pflegt enge Kontakte zu Aikidoka in ganz Europa.

Der internationale Geist des Aikido
Das Jubiläum war nicht nur ein Fest des Aikido, sondern auch ein Zeichen für die weltweite Verbundenheit dieser Kampfkunst. Aikidoka aus Japan, Italien und vielen anderen Ländern trafen sich, um gemeinsam zu trainieren und Erfahrungen auszutauschen. Der Veranstaltungsort in Bologna platzte dabei aus allen Nähten: Die improvisierten Umkleiden boten nur wenig Platz, und die Mattenfläche von rund 1200 Quadratmetern war für die über 1000 Teilnehmer kuschelig eng. Doch genau diese Nähe machte das Erlebnis einzigartig und förderte das Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmern.

Selbst erleben: Die Türen des Dojos in Kemnath stehen offen
Die Feierlichkeiten in Bologna haben gezeigt, wie lebendig und vielfältig die Aikido-Gemeinschaft ist. Wer neugierig geworden ist und diese besondere Kampfkunst selbst kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, bei einem Probetraining vorbeizuschauen. Aikido ist mehr als nur Technik – es ist eine Möglichkeit, Körper und Geist zu schulen, Gelassenheit zu finden und Teil einer weltweiten Gemeinschaft zu werden. Der Verein Kemnath bietet Trainingsmöglichkeiten für Anfänger und Fortgeschrittene zu folgenden Trainingszeiten an: Montags um 19:00 Uhr und zweiwöchentlich mittwochs um 20:30 Uhr. Kommen Sie vorbei und erleben Sie selbst, was Aikido ausmacht! Eine kurze Anmeldung ist erwünscht. Nutzen Sie hierfür das Kontaktformular auf der Internetseite des Stiftland-Aikido unter: https://aikido-stiftland.de/wp/aikido-kemnath-e-v/.

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