In der nunmehr 69-jährigen Geschichte der Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung hat die Lichtmessversammlung Jahr für Jahr ihre große Bedeutung. Es wird Rückschau gehalten und der Blick nach vorne gerichtet. Vorsitzender Willy Meierhöfer aus Haupertsreuth drückte bei der Begrüßung in der letzten Versammlung seine Freude über die starke Beteiligung durch die Waldbesitzer aus und konnte neben einer Reihe von Ehrengästen, Forstdirektor Gerhard Hösl vom Amt für Landwirtschaft und Forsten (ALF) Weiden/Tirschenreuth als Gastreferent willkommen heißen. Auf die Geschehnisse des abgelaufenen Jahres eingehend hielt er fest, dass die Holzvermarktung künftig über die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt-Süd erfolgt. Der Sägeholzspalter leistete bisher über 1065 Betriebsstunden, davon 322 im Betriebsjahr 2024. Das Planierschild war an 70 Stunden im Einsatz. Die kollegiale Zusammenarbeit gefestigt wurde. Beratung und Betreuung durch Geschäftsführer Michael Bock und Forstamtsrat Johannes Hauke, zuständig für das Forstrevier Floß, lobte er besonders. Ein vertrauter Verbund sei es in der Vorstandsschaf mit den Beisitzern, sowie den mitarbeitenden Kollegen in ihrer Funktion als Maschinen- und Gerätewarte. Besser könne es nicht sein.
„Wie kaum vorher war das vergangene Jahr das Wärmste seit Messbeginn 1881. Vor allem war das Frühjahr sehr mild. Doch dem gegenüber standen ausreichende Niederschlagsmengen mit Rekordwerten im Mai und September“. In seiner bekannt lockeren und sehr verständlichen Art
zog Geschäftsführer Michael Bock in der schon zur Tradition gewordenen Lichtmessversammlung der Waldbesitzerverein9igung Floß und Umgebung am Montag im Gasthaus „Weißes Rössl“ Bilanz. Die Ergebnisse der Waldzusatzerhebung zeigen, dass sich die Wälder trotz der hohen Niederschläge noch nicht von den vergangenen Trockenjahren erholt haben. Die Untersuchung ergab, dass der Norden Bayern deutlicher geschädigt ist, als der Süden. Die höchsten Nadel- und Blattverluste wiesen Mittelfranken und die Oberpfalz auf. Beim Nadelholz ist das Sorgenkind die Kiefer mit einem Blattverlust von bis zu 30 Prozent.
Geschäftsführer Bock bezeichnete das Jahr 2024 als ein richtiges Wuchsjahr in dem die Bäume mal wieder zulegen konnten. Die Kulturen mussten öfter von der Konkurrenzvegetation freigeschnitten werden, begünstigte aber auch die Entwicklung des Borkenkäfers. Besonders zeigte sich dies der frühe Beginn der Saison. Im Mai kam es zu einem massiven Schwärmflug. Da der Regen das Bohrmehl wegwusch war die Suche der befallenen Bäume sehr schwierig. Bayernweit ist aber deutlich weniger Käferholz angefallen als noch 2023. Hier wirkte sich die gezielte Bekämpfung durch eine rasche und schnelle Holzabfuhr äußerst positiv aus.
Auch mit dem Holzpreis befasste sich Bock. So wie beim Wetter gab es beim Holzpreis auch ein Auf und Ab, doch auf höherem Niveau als in den Vorjahren. Die Waldbesitzer konnten damit zufrieden sein.
Den Höhepunkt im Forstjahr stellt im die Nadelholzsubmission dar. Hier werden ausgesuchte Stämme auf einem Lagerplatz beim Himmelkorn den Käufern präsentiert. Gute Qualität wurde auch dieses Jahr wieder belohnt. Insbesondere die Lärche erzielte Spitzenpreise. Leider, so bedauerte der Geschäftsführer, waren diesmal weniger Bieter vor Ort, was der gesamtwirtschaftlichen Lage und der damit verbunden geringen Auftragslage geschuldet ist.
Abschließend hielt Bock fest: „Wir befinden uns aktuell in der traditionellen Holzeinschlagsperiode. Die Holzpreise sind auf einem zufriedenstellenden Niveau. Die Nachfrage von Seiten der Sägewerke ist rege. Demzufolge sollten die Waldbesitzer weiter Kontakt mit der WBV aufnehmen um den Wald aktiv zu bewirtschaften“.
Mit seinem Referat „Verjüngung durch Tannensaat“ hatte Forstdirektor Gerhard Hösl überaus aufmerksame Zuhörer, zumal es eine Reihe von umsetzbaren Vorschlägen gab. Die Versammlung erfuhr außerdem Aktuelles aus dem Flosser Forstrevier. Dazu gehörte auch die Verlesung der Niederschrift über die Ereignisse 2023/22024 durch Schriftführer Reinhard Alberti. Wie wertvoll solche Zusammenkünfte sind, zeigte dieser Abend, hielt Vorsitzender Willy Meierhöfer abschließend fest.