Migräne - Behandlung auch unter Anwendung osteopathischer Therapien und Akupunktur“, das war das Thema eines Referates, zu dem die KAB Kulmain ins Pfarrheim eingeladen hatte. Christine Sollfrank, die Teamsprecherin der Kulmainer KAB konnte dazu viele Interessierte, auch aus umliegenden Orten, willkommen heißen. Sollfrank freute sich ganz besonders darüber, als Referenten des Abends Dr. Florian Hage aus Kemnath begrüßen zu dürfen.
Bevor Dr. Hage zu den Möglichkeiten der Behandlung näheres erläuterte, ging er eingangs erst auf die Symptome der Migräne ein. Diese variieren jedoch und zeigen sich so als pulsierende oder pochende sowie wiederkehrende Kopfschmerzen, aber auch durch Übelkeit mit Erbrechen oder durch Lichtempfindlichkeit bzw. Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen. Auch vorübergehenden Symptome wie Taubheitsgefühle oder Seh- und auch Sprachstörungen begleiten die Kopfschmerzattacken. Die genauen Ursachen von Migräne sind lt. Dr. Hage aber noch nicht vollständig erforscht. Faktoren, die eine Rolle für diese Krankheit spielen sind aber z.B. die genetische Veranlagung, Wetteränderungen, Dysbalancen der oberen Halswirbelsäule, hormonelle Veränderungen. Aber auch ein Lebensstil mit viel Stress, schlechtem Schlaf, unregelmäßige Essenszeiten und zu wenig Trinken können Migräneattacken auslösen. Von Migräne sind zwar mehrheitlich Frauen in jüngerem Alter betroffen, aber es sind auch Männer und Kinder nicht vor Migräneattacken gefeit. Den Themenpunkt Therapie unterteilte Dr. Hage in Behandlung akuter Attacken und in vorbeugende Möglichkeiten. Akute Attacken werden meist mit den allgemein bekannten Schmerzmitteln wie Metamizol oder Diclofenac therapiert. Aber es kommen auch spezifische Migränemedikament wie Triptane zum Einsatz, die gezielt gegen Migräneauslöser wirken. Als vorbeugende Therapiemittel nannte Dr. Hage Betablocker, Antidepressiva und Antikonvulsiva. Diese Mittel haben das Ziel die Häufigkeit und die Schwere der Migräneattacken zu reduzieren. Neben medikamentösen Hilfen bei Migräne empfahl Dr. Hage aber auch vorbeugende Maßnahmen wie die Eindämmung von Stress, evt. auch durch Yoga oder Meditation, sowie regelmäßige Essens- und Schlafzeiten. Als sehr wichtig bezeichnete der Mediziner auch das Führen eines Migränetagebuches, denn daraus können Muster erkannt werden, die als Grundlage zur Prävention dienen können. Dr. Hage befasste sich in seinem Referat auch umfassend mit der Thematik alternativer Behandlungsmöglichkeiten und dazu gehören die Osteopathie und die Akupunktur. Den Königsweg der Therapie sieht er in einer nichtmedikamentösen Schmerztherapie.
Bei diesen beiden Methoden steht im Hintergrund die Absicht die Intensität von Migräneattacken zu vermindern. Die manuelle Therapieform Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung des Bewegungsapparates und die Verbesserung der Körperfunktionen. Hintergrund dafür ist, dass nach Einschätzung von Osteopathen eine Fehlstellung oder Einschränkung in den Gelenken und Muskeln zu Migräne führen kann. Durch gezielte Mobilisationstechniken kann die Osteopathie dabei helfen die Durchblutung anzuregen, Verspannungen zu lösen, und auch das Nervensystem zu regulieren. Bei vielen Patienten erreicht eine solche Behandlung eine Linderung der Symptome. Die Behandlung durch Akupunktur, einer traditionellen chinesische Medizinmethode, mit dem Einstechen von feinen Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers, ist eine weitere alternative Möglichkeit der Migränetherapie. Studien haben nachgewiesen, dass Akupunktur bei der Behandlung von Migräne hilfreich sein kann. Die Schmerzempfindung und Attackenhäufigkeit wird dadurch verringert und die Freisetzung von Endorphinen, die auch als körpereigene Glückshormone gelten, wird fördert. Akupunktur kann auch Stress abbauen, der oft ein Auslöser für Migräneanfälle ist. Dr. Hage erklärte anhand von Schaubildern, wie die Nervenbahnen den ganzen Körper durchziehen und er erläuterte auch die oftmals auftretende Situation, dass ein Schmerzempfinden an einer bestimmten Körperstelle eigentlich durch die komplexe Beziehung der Nerven untereinander auch auf eine Erkrankung anderer Körperregionen oder Organe hinweisen können. Dr. Hage, der sich neben seiner Ausbildung als Allgemeinarzt auch durch eine Akupunkturausbildung am International Akupuncture Training Center in Peking/China, sowie seine Osteopathieausbildung bei der Internationalen Akademie für Osteopathie in Gent/Belgien ein vertieftes Wissen zur Akupunktur und zur Osteopathie erworben hat, stand nach dem Ende seines Vortrages noch für allgemeine Fragen und auch für spezielle Einzelfragen zur Verfügung. Dr. Hage stellte dabei aber auch klar heraus, dass es sehr wichtig ist vor Beginn einer alternativen Behandlung Rücksprache mit einem Arzt zu halten, um sicherzustellen, dass die Alternative auch für die individuelle Situation geeignet ist. KAB-Teamleiterin Christine Sollfrank bedankt sich am Ende der Veranstaltung bei den Besuchern für ihr Kommen und bei Dr. Hage sehr herzlich dafür, dass er seine ärztliche Philosophie, die Schulmedizin mit bewährten naturheilkundlichen Methoden zu kombinieren in seinem informationsreichen und auch für Nichtmediziner leicht verständlichen Ausführungen zur Migräne in kompetenter Art und Weise erläutert hat. Sie überreichte ihm ein kleines Präsent.