Nach Augsburg, in die Stadt der Fugger und der Puppenkiste, führte ein interessanter und abwechslungsreicher Tagesausflug des VdK Ortsverbands Königstein am vergangenen Wochenende. Vormittags Stand der Besuch der ältesten bestehenden Sozialsiedlung der Welt, die Fuggerei auf dem Programm. Die Gästeführer Kurt-Wolfgang Gratza und Susanne Händler nahmen die Gruppe in Empfang und begleitete diese durch die Reihenhaussiedlung. Sie berichteten über die Entstehung und Geschichte der Fuggerei, als auch über das Leben, Wohnen und Versorgen in der Fuggerei nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute. Die Fuggerei bestehend aus 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche, wurde im Jahr 1521 Jakob Fugger, auch im Namen seiner Brüder gestiftet. Seinerseits war die Infrastruktur mit ihrer geradlinigen Anordnung von Häusern, Wegen und Plätzen zukunftsweisend und visionär. Auch heute spürt man beim Spaziergang durch die Fuggerei diese angenehme und idyllische Atmosphäre. Aktuell leben rund 150 bedürftige Augsburger Bürger für eine Jahreskaltmiete von 0,88 € in der Siedlung. Die Nachfrage nach den Wohnungen ist deshalb verständlicherweise groß und ungebrochen. Die Bewohner müssen als Gegenleitung täglich drei Gebete, ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria, für die Stifterfamilie sprechen. Die vier kleinen Museen: Das Museum des Alltags, Das Museum der Bewohner, das Museum der Geschichte und des Wohnens und das Museum im Bunker, sowie die rekonstruierte historische Wohnung laden zum selbstständigen Erkunden der Anlage ein. Nach dem beeindruckenden Auftakt der Tagesfahrt war eine stärkende Pause willkommen. Beim Mittagessen im Ratskeller konnten es sich die Teilnehmer schmecken lassen und zugleich entspannen. Anschließend ging es mit einem Spaziergang durch die Altstadt weiter zum erfolgreichsten Puppentheatermuseum Europas, der Augsburger Puppenkiste. Die Augsburger Puppenkiste wurde 1948 von Schauspieler und Oberspielleiter Walter Oehmichen und seiner Frau Rose gegründet. Beheimatet ist die Puppenkiste seit ihrer Gründung im Augsburger Heilig-Geist-Spital. In der gut einstündigen Führung erfuhren die Ausflügler wie eine Marionette entsteht und das die Holzelemente aus Lindenholz geschnitzt werden. Zehn Baumwollfäden - Schusterzwirn - hat eine „normale” Figur. Je mehr die Puppe jedoch können soll, umso mehr Fäden und Hölzchen braucht ihr Spielkreuz. Auch durfte sich die Besuchergruppe einmal als Marionettenspieler versuchen und die Giraffe umherlaufen lassen. Für viele war die Begegnung mit alle den Figuren, wie dem Kater Mikesch, das Urmel, Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer oder Kalle Wirsch eine schöne Erinnerung an ihre Kindheit oder die ihrer Kinder und Enkel. Das Puppentheater erfreut sich noch heute einer große Bekanntheit und Beliebtheit, obwohl dieses leider nicht mehr im Deutschen Fernsehen zu sehen ist. Im Anschluss an die Kiste gönnte sich der eine oder andere noch ein Stück Kuchen oder ein Eis, um dann gemeinsam die Heimreise anzutreten.