Höchste Virtuosität durften die Besucher erleben, als der Pianist Asen Tanchev und der Cellist Moritz Weigert beim Kammermusikkreis der VHS Amberg-Sulzbach spielten. Das Programm spannte einen Bogen von Beethoven bis Hindemith. Besonders reizvoll war, dass Duo-Stücke beider Musiker sich mit Solo-Auftritten abwechselten. Schon die ersten, ganz zarten Töne von Beethovens Sonate für Cello und Klavier Nr. 4 op. 102 zogen die Zuhörer in ihren Bann. Im weiteren Verlauf des Abends beeindruckten die beiden Künstler dann aber vor allem mit der Präzision und Expressivität, mit der sie die enormen technischen Schwierigkeiten bewältigten, die das Programm bot. Wildeste Dramatik inszenierte Tanchev tongewaltig bei Franz Liszts „Après une lecture du Dante“. Ganz anders das prickelnd-frische Rondo op. posth. 73 von Frédéric Chopin, mit dem Tanchev seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Erst spät wurde das Cello in der Musikwelt als vollwertiges Soloinstrument anerkannt. Man fragrte sich, wieso diese Wertschätzung so lange auf sich warten ließ, als Weigert die Sonate für Cello solo op. 25 Nr. 3 von Paul Hindemith spielte. Denn das anspruchsvolle Werk schöpft alle klanglichen Möglichkeiten des Instruments aus und fesselte in Weigerts leidenschaftlicher Interpretation durch die intensive Farbigkeit und Expressivität. Bei Sergej Prokofjews tiefgründiger Sonate op. 119 spielten die beiden Musiker wieder zusammen, und wieder beeindruckten sie mit ihrem fulminanten Spiel. Mit stürmischem Applaus forderten die Konzertbesucher eine Zugabe. Bei Gabriel Faurés „Elégie“ zeigten sich die Künstler von einer ganz anderen Seite. Schmerzliches Sehnen und wehmütiges Schwelgen in schönen Erinnerungen klangen aus dem einfühlsamen, sanften Spiel. Warme, dunkle Töne sprachen zu den Seelen der Zuhörer: ein zauberhaft schöner Abschluss für ein großartiges Konzert.