Für die Alten Herren der Sportfreunde Ursulapoppenricht ging es für ein paar Tage an den Bodensee. Die Fußballer reisten mit einem Dutzend Stürmer an, die das Wort Defensive nur vom Hörensagen kennen. Das sollte natürlich auch Auswirkungen auf das angesetzte Spiel haben. Aber dazu später mehr. Denn zuerst stand einmal das Gesellige auf dem Programm. Am Freitagabend ließen sich die Alten Herren Essen und heimische Biere in Friedrichshafen schmecken, samt herrlichem Blick auf die Schiffe, die im Bodensee ankerten, und die Alpen, die auf der gegenüberliegenden Seite des Gewässers zu erblicken waren. Am nächsten Tag fuhren die Alten Herren von Immenstaad nach Meersburg mit dem Schiff, zurück ging es zu Fuß. Aus der angepeilten Drei-Kilometer-Wanderung wurde eine stramme Zehn-Kilometer-Tour. Mit müden Beinen, gestärkt nur durch ein Achtel Weißwein unterwegs, kehrten die Upos zurück nach Immenstaad. Mit diesen Voraussetzungen rollte wenig später der Ball. Die Alten Herren traten gegen den FC Kluftern an. Die nahmen es mit dem Alter der Spieler, die sie auf den Rasen schickten, nicht so genau. Ältere Herren, die nicht mehr spielen wollten oder konnten, ließen sich kurzerhand von ihren Söhnen vertreten. Sogar ein 18-Jähriger mischte mit. Kein Wunder, dass der FC Kluftern den Gästen fünf Tore einschenkte. Die Sportfreunde erzielten dank der vielen Stürmer aber selbst auch fünf. Nach dem Spiel gab es Spanferkel und Salat, Biere und Gespräche – und die Übereinkunft, dass die Klufterner zum Gegenbesuch kommen. Teilweise ging es an dem Abend recht „schweinisch“ zu. Das lag aber vor allem daran, dass ein Wildschwein aus Kunststoff beim FC Kluftern als Maskottchen dient und die Alten Herren ein Lied grunzend darboten. Im kommenden Jahr soll es wieder einen Ausflug geben. Dann aber mit einer kürzen Wanderung und noch mehr Stürmern. Denn bekanntlich reicht es ja aus, wenn man ein Tor mehr schießt, als der Gegner. Da ist es auch egal, wie viele Tore man kassiert.