Die Teilnehmergemeinschaft (TG) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie entsteht mit Flurbereinigungsbeschluss und erlischt mit Schlussfeststellung wenn dieser keine Aufgaben mehr obliegen. Rund 170 Mitglieder gehören der TG Karmensölden an, betreut werden dabei gut 700 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. In seinem Rechenschaftsbericht wies der Vorsitzende Georg Strobl kürzlich bei der Mitgliederversammlung im Feuerwehrgerätehaus in Schäflohe auf zahlreiche Baumaßnahmen hin, die von der TG veranlasst worden seien. Rohrleitungen seien erneuert, Asphaltwege ausgebessert worden. Zudem habe man Bankette befestigt, Regenrückhaltebecken und Gräben gereinigt und regemäßig notwendige Mulcharbeiten durchgeführt. Eine streitige Grenzsituationen sei durch Vermessung bereinigt worden und der künftige Mobilfunkmast werde mit Abstand zum Fiederbach aufgestellt.
Die Untere Naturschutzbehörde habe südlich von Speckmannshof alte Eichen als Naturschutzdenkmäler ausgewiesen. Strobl erklärte, dass die Teilnehmergemeinschaft mit zwei Wegen beim künftigen Gewerbegebiet in Karmensölden betroffen sei. Ein nicht mehr benötigter Weg sei veräußert worden und beim zweiten Weg, am Fiederbach liegend, wurde ein Geh- und Fahrtrecht zur Reinigung des Fiederbachs gesichert. Nahe dem Bayerischem Brückl sei der Flurbereinigungsweg mit gut 70 Tonnen Schotter ausgebessert worden. Das Amt für Digitalisierung und Breitbandausbau habe für Teilnehmergemeinschaft und die Jagdgenossen das Einzugsgebiet vermessen und damit sei ein mittelweile 50 Jahre alter Plan auf aktuellen Stand gebracht worden. Kräftig in die Länge zogen sich die Neuwahlen, denn gemäß Satzung mussten alle Vorstandsmitglieder einzeln und in geheimer Abstimmung gewählt werden.
Die neu gewählte Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft Karmensölden: Vorsitzender Georg Strobl, Stellvertreter Norbert Schwarz; weitere Vorstandsmitglieder: Josef Eichenseer sen., Alfons Erras, Konrad Schuller, Albert Wilhelm, Josef Eichenseer jun., Matthias Walz, Jonas Kummer, Christoph Nowak. Kassenrevisoren: Franz Schwarz, Christian Hanauer und Melanie Wilhelm.
Landtagsabgeordneter Harald Schwartz (CSU) meinte, die bayerische Staatsregierung werde zeitnah die Förderung des Mobilfunkausbaus auf den Weg bringen und zum Bericht des Teilnehmergemeinschaftsvorsitzenden habe er sich seine „Hausaufgaben“ notiert, wie etwa den seit Längerem zugesagten Wildschutzzaun entlang der B 85 zwischen Amberg und der Brücke an der Abzweigung nach Fichtenhof.
„Wir befinden uns derzeit in keinen erfreulichen Zeiten”, sagte Oberbürgermeister Michael Cerny. Trotz steigender Einnahmen aus der Gewerbesteuer habe die Stadt Amberg gigantische Ausgaben zu schultern. Die Stadt leide unter Bürokratie und stark ansteigender Baukosten. Der Kindergarten im Drillingsfeld sei mit Blick auf fehlende Betreuungsplätze dringend notwendig, auch wenn es gleichzeitig schwer sei, geeignetes Personal zu finden. Die von Gesundheitsminister Lauterbach angestoßene Krankenhausreform sei grenzwertig und beschere Amberg ein Defizit von zuletzt 4.5 Millionen Euro jährlich. Vergleichbare Kliniken lägen bei 30 Millionen. Das Klinikum St. Marien sei aber ein Zentrum für Gesundheitsversorgung der gesamten Region. „Als Amberger können wir froh sein, die hochwertige medizinische Versorgung direkt vor Ort zu haben.”
Cerny geht auch davon aus, „dass die Bima dem Notarvertrag zum Ankauf der Leopoldkaserne bald zustimmt“, denn die 10 Hektar Fläche brauche Amberg dringend für Wohnen und Gewerbe. Der über Jahre anhaltende Trend, dass sich wesentlich mehr Bewerber für Bauparzellen melden, als überhaupt Parzellen angeboten werden, sei rückläufig, trotzdem seien neue Baugebiete, wie etwa eines in Gailoh dringend notwendig. Der Oberbürgermeister betonte, dass Amberg dringend neue Gewerbefläche brauche, um den anhaltend hohen Bedarf zu decken. Im künftigen Gewerbegebiet Karmensölden sollen auf kleineren Parzellen auch kleinere Firmen angesiedelt werden. Erste Untersuchungen ließen hier Bodendenkmäler vermuten. Das Wettbewerbsverfahren für die Internet-Erschießung im Stadtbereich sei abgeschlossen und man warte nur noch auf die Genehmigung durch die Regierung der Oberpfalz. Damit sich Ambergs Bürger über die Folgen der Energiewende informieren können, kündigte Cerny ein Info-Zentrum in der Innenstadt an, in dem sich jeder umfassend beraten lassen kann.