Eulenwanderung im Steinwald
Auch dieses Jahr luden der VLAB (Verein für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität) und der Naturpark Steinwald im Rahmen des Ferienprogramms Kinder und Jugendliche zur Eulenwanderung ein. Fünfzehn neugierige Naturforscher versammelten sich abends am Parkplatz Pfaben, um gemeinsam mit Michaela Domeyer und Rosa Bradtka in den Wald aufzubrechen. Bereits am Start bewiesen die Teilnehmer, dass sie die wichtigsten Regeln im Wald gut kennen: leise sein, auf den Wegen bleiben und keinen Müll hinterlassen. Am „Großen Schwammerl“ unweit des Zipfeltannenfelsens wartete eine besondere Überraschung auf die jungen Entdecker: Birke, die vierjährige Habichtskauz-Dame von Michaela Domeyer. Mit ihren großen Augen musterte sie die Kinder aufmerksam. „Habichtskäuze können ihren Kopf fast vollständig drehen. Zudem sind sie Meister im Hören. Ihr Flug ist lautlos, da die Federn an den Kanten fransig sind“, erklärte Domeyer. An der nächsten Station durften die Kinder mit Becherlupen Eulengewölle untersuchen. Fasziniert entdeckten sie darin kleine Knochen, Federn und Haare. „Das sind unverdaute Nahrungsreste, die die Eule wieder ausstößt“, erläuterte die Leiterin der Exkursion. Auch über die Lieblingsnahrung von Birke, vor allem Mäuse, erfuhren die jungen Forscher einiges. Eine alte, fast abgestorbene Buche war eine weitere Station. Hier lernten die Kinder, wie wichtig solche Bäume für Eulen und andere Vogelarten sind, da sie oft Bruthöhlen bieten. „Spechte zimmern in morsches Holz Höhlen, die Eulen für ihre Jungen nutzen. Leider wurden solche Bäume früher oft gefällt, was mitverantwortlich dafür ist, dass der Habichtskauz vor 100 Jahren bei uns ausstarb.“ Den Abschluss der Eulenwanderung bildete ein lustiges Zapfenwerfspiel, bei dem die Teilnehmer ihre Zielgenauigkeit testen konnten. Als Dankeschön erhielten alle ein kleines Geschenk. „Ihr wart wirklich toll, habt gut zugehört und mitgemacht“, freuten sich beide Leiterinnen über die gelungene Eulenwanderung.