Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) der Kliniken Nordoberpfalz AG (KNO) freut sich über eine außergewöhnlich hohe Spende. Das Führungsteam des Fördervereins für Schwerkranke übergab vor kurzem einen Scheck über 15.000 Euro an SPZ-Chefärztin Dr. Edit Lakatos, die sich herzlich bedankte. Die Spende hilft, dass das SPZ Weiden das Recht erhält, den Titel „SPZ-Gangdiagnostik und Therapie Kompetenzhaus Gehen Verstehen“ zu tragen. Das ist verbunden mit innovativer Gerätetechnologie: „Damit können wir Ganganalysen durchführen. Dabei werden bei Kindern von 0 bis 18 Jahren Bewegungsfehler, Fehlhaltungen und natürlich auch die Verbesserungen sichtbar. Durch die Videoaufnahmen wird das Verstehen und Verinnerlichen der eigenen Bewegungsabläufe deutlich erleichtert,“ erklärt Dr. Lakatos Ergänzend erhalten die Patienten vom SPZ Übungsvorschläge, die sie zu Hause umsetzen können, um ihre Bewegungsqualität zu verbessern.
Das Projekt hat einen spannenden Hintergrund: Dem SPZ Weiden bietet sich die Gelegenheit, erstes Kompetenzzentrum in Deutschland für das Programm „Gehen Verstehen“ von Kirsten Götz-Neumann, Physiotherapeutin aus Los Angeles, zu werden. Die neuen Behandlungsmöglichkeiten basieren auf grundlegenden Forschungen der O.G.I.G. (Observational Gait Instructor Group), einer internationalen Vereinigung von Gang- und Bewegungsanalyseexperten.
„Die Anwendung des Programms verbessert die Gesundheitsversorgung und die Pflege unserer Patienten langfristig und nachhaltig. Sie ist wertvolle Hilfestellung und Unterstützung für die Kinder und deren Angehörige im Alltag, zudem können mögliche Folgeerscheinungen vermieden werden. Die Methode ist letztlich nicht auf Kinder und Jugendliche begrenzt, sondern alle Altersgruppen in unserer Region können von der Möglichkeit dieser Ganganalyse profitieren“, sagt Dr. Lakatos über ihr Herzensprojekt.
Dieses Projekt allein als SPZ zu verwirklichen, übersteigt die finanziellen Möglichkeiten. Der Finanzierungsbedarf zum Start beträgt etwa 15.000 Euro, die von der KNO nicht gedeckt werden können. Die Folgekosten der nächsten drei Jahre, bis sich das Projekt selbst trägt, betragen noch einmal rund 36.000 Euro.
Die Spende des Fördervereins für Schwerkranke bringt das SPZ dem Ziel, das Projekt langfristig sichern zu können, ein gutes Stück näher.
Waltraud Koller-Girke vom Förderverein für Schwerkranke bedankte sich bei allen Spendern.
Im Sozialpädiatrischen Zentrum der Kliniken Nordoberpfalz werden Kinder und Jugendliche mit Auffälligkeiten und Störungen in der Entwicklung, chronischen Erkrankungen und körperlicher oder geistiger Fehlbildung untersucht, behandelt und betreut. Pro Jahr hat das SPZ rund 5500 Patientenkontakte. Eine ganzheitliche Versorgung steht dabei im Fokus.
Tägliches Ziel im interdisziplinären Team ist es, jedes schwerkranke und/oder chronisch kranke Kind bestmöglich in seiner individuellen Entwicklung zu unterstützen. Bewegungsstörungen bilden dabei einen der Behandlungsschwerpunkte. Neben Einschränkungen in der Motorik sind Betroffene häufig mit Schmerzen, Stigmatisierung und Frustration konfrontiert. Die Verbesserung der Mobilität dieser Patienten ist daher für Behandler und Familien besonders wichtig.