Eine große Gruppe Interessierter machte sich gemeinsam mit dem Seniorentreff Winklarn-Thanstein auf den Weg nach Mödlareuth, auch „Little Berlin“ genannt. Dieses kleine Dorf an der thüringischen Grenze wurde 1949 in zwei Teile, in einen Ostteil sprich DDR und einen Westteil BRD, geteilt. Bei einer Führung erläuterte ein Kenner der Geschichte anschaulich die Folgen für das Dorf und auch für die einzelnen Familien dieser Trennung. Der kleine „Tannbach“ war schon seit 1810 Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem Fürstentum Reuß. Aber man nutzte alles gemeinsam, Schule, Kirche und das Wirtshaus. Nach dem zweiten Weltkrieg kam jedoch 1949 die totale Trennung zwischen Ost und West. 1952 wurde ein 2 Meter hoher Bretterzaun errichtet und 1966 erfolgte die 3,5 Meter hohe Betonmauer quer durch das Dorf. Die verschiedensten Sicherungen wie Minenstreifen, elektrisch geladener Stacheldraht, Wachtürme und vieles mehr machten eine Überquerung unmöglich. Erst nach der friedlichen Revolution 1989 wurde die Mauer abgetragen bis auf einen kleinen Teil. Das Passieren des Grenzstreifens wurde wieder möglich. In einem Film wurde den Besuchern die menschliche Situation der Trennung verdeutlicht, z.B. Brüder wurden getrennt und durften sich nicht einmal zuwinken. Im anschließenden Rundgang durch das Freigelände konnten noch Originalteile zur Grenzsicherung, Schlagbaum, ein Stück Betonmauer, Straßenspeeren usw. betrachtet werden. Nach der Besichtigung des militärischen Fuhrparks machten sich die Ausflügler beindruckt von den Folgen der Festlegung der Grenze mitten durch ein Dorf auf den Heimweg.