Zum Vortrag „Sag nicht ja, wenn du nein sagen willst“ war man in die Landgraf-Ulrich-Halle eingeladen. Von Brigitte Hammer herzlich im Namen der Frauenunion begrüßt wurde die Referentin Marianne Moosburger aus Hahnbach, welche durchwegs aufmerksamste Zuhörerinnen und zwei Zuhörer hatte.
Die Pädagogin und vierfache Mutter begann ihren Vortrag mit einer fiktiven Annonce für Frauen und damit, dass man von den Eltern das Nein-Sagen meist lernen konnte, da diese noch in einer relativ „geschlossenen Gesellschaft“ gelebt haben.
Nun geschehe aber schon seit längerem ein „Umbruch der Gesellschaft“ und „die Antworten von gestern gelten heute zum großen Teil nicht mehr“. In amüsanter und anschaulicher Art und Weise machte Marianne Moosburger deutlich, wie die „Qual der Wahl“ ständig zunehme und immer öfter ein „nein“ erfordere.
„Traditionen sind wie Laternenpfähle, sie leuchten den Weg“, fasst sie zusammen, „doch nur Betrunkene halten sich daran fest“.
Auch die psychologischen Hemmnisse, welche sich durch jede persönliche Geschichte ziehen, zeigte sie auf. Doch was „angelernt worden ist, kann man auch wieder umlernen“, zwar oft schwer, aber erfolgreich.
Gut sei es auf die rechte Balance zwischen „Geliebt- und respektiert werden“ zu achten, erklärte sie und betonte: „Nichts macht einen Menschen feiger, als der Versuch, es allen recht zu machen“.
Marianne Moosburger veranschaulichte zudem den schwierigen Weg zur Selbstsicherheit, beschrieb aber auch das Ziel, den selbstbewussten, lebendigen Menschen. Eindringlich mahnte sie nach Misserfolgen zur „Auferstehung“ mit „Je öfter es einem gelingt einen neuen Anfang zu setzen, um so mehr wird man Mensch“.
Die Wichtigkeit des „aufrechten Umgangs“ mit sich selbst und anderen zeigte sie anhand von Beispielen und in der Bedeutung bei der Erziehung auf.
Gemeinsam schloss man mit dem Text „Werde, der du bist“ von Michel Quoist.