Viele Interessierte hatten sich im Pfarrheim Kulmain eingefunden, um Pfarrer Edmund Prechtl zum Thema „1000 Ängste gegen 365 x 'Fürchte dich nicht, hab keine Angst'” zuzuhören. Ängste erlebten viele Menschen tagtäglich, so Prechtl laut einer Pressemitteilung der KAB Kulmain. Es könnten Ängste sein, die ein Gegenüber für sich nicht nachvollziehen könne. Deshalb solle man bei einem Gespräch ungefragte Ratschläge vermeiden, sondern zuhören und Verständnis zeigen.
Angst lasse den Menschen erstarren und handlungsunfähig zurück. Besser ist laut dem Pressather Seelsorger, die Angst anzunehmen und sich ihr zu stellen. Auch Jesus hatte Angst. Die Bibel beschreibt seine Todesangst in der Ölbergszene. Er gehorcht aber seinem Vater im Himmel und gibt sein Leben für die Menschen hin. Auch als der Erzengel Gabriel Maria erklärte, ihr Sohn werde sowohl der Sohn Gottes als auch der Messias sein, könne man nur erahnen, dass Maria wie im Schockzustand gewesen sein müsse.
Pfarrer Prechtl verwies auf das Rad von Nikolaus von der Flüe. Dieses Meditationsbild zeigt ein Rad mit sechs Speichen, von denen drei ins Zentrum hinein und drei aus dem Zentrum hinausführen. Das Bild signalisiert: Alles geht von Gott als der Mitte aus und alles führt zu Gott als Mitte hin.
Heilsam könne der Besuch einer Messe sein. Man könne mit Gott über alles sprechen, vor allem auch über die eigenen Ängste. Selbst wenn alles hoffnungslos erscheine, begegne Jesus unserer Angst mit den Worten: „Kommt und ruht euch bei mir aus”, meinte Prechtl. Über die Angst vor dem eigenen Tod las er folgende Gedanken von Wernher von Braun vor, einem deutschen und später US-amerikanischen Raketeningenieur, Wegbereiter und Visionär der Raumfahrt: „Die Natur kennt keine Vernichtung, sondern nur Umwandlung. Wenn Gott nun dieses Grundgesetz schon im kleinsten und unbedeutendsten Teil seiner Schöpfung gebraucht, wird er es dann nicht erst recht gebrauchen bei dem Menschen ('der Krone seiner Schöpfung'). Ich glaube, das tut er.” Teamsprecherin Christine Sollfrank dankte Pfarrer Prechtl für die aufmunternden Worte und übergab ihm ein kleines Präsent.