Im namensgebenden Ort Hirschwald fand kürzlich die jährliche Mitgliederversammlung des Naturpark Hirschwald e.V. mit Neuwahlen des Vorstands statt. Dabei wurde Markus Dollacker aus Ensdorf wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter bleiben kraft ihrer Ämter Landrat Richard Reisinger und Oberbürgermeister Michael Cerny. Einen Wechsel gab es beim Posten des Schatzmeisters. Winfried Wenkmann aus Hohenkemnath, der dieses Amt viele Jahre innehatte, trat nicht mehr zur Wahl an. An seiner Stelle wurde einer der bisherigen Rechnungsprüfer, Bürgermeister Roland Strehl aus Kümmersbruck, ins Amt des Schatzmeisters gewählt. Als Rechnungsprüfer wurden erneut Bürgermeister Erwin Geitner aus Rieden und neu Bürgermeister Erich Meidinger aus Ebermannsdorf gewählt. Als Vertreter der Landwirtschaft steht Michael Schießl aus Allertshofen weiterhin zur Verfügung, ebenso wie Sven Grünert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg/Neumarkt als Vertreter der Forstwirtschaft.
In seinem Bericht ging 1. Vorsitzender Markus Dollacker auch auf den zum Jahresende bevorstehenden Wechsel in der Geschäftsführung ein, da die jetzige Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager zu dem Zeitpunkt in den Ruhestand tritt. Dollacker wird Ende des Jahres die Geschäftsführung übernehmen und gleichzeitig den Verein kommissarisch als 1. Vorsitzender einige Monate leiten, bis nach den Kommunalwahlen 2026 ein neuer Vorstand gebildet ist, aus dem heraus ein neuer Vorsitzender gewählt werden kann. Als studierter Forstwissenschaftler ist Dollacker auch fachlich für die Geschäftsführung optimal qualifiziert.
Die Leiterin des Seniorenmosaiks im Naturpark Hirschwald, Barbara Hernes, ging in ihrem Bericht auf die vielen Aktivitäten des letzten Jahres ein: 105 Klienten wurden zur Unterstützung im Alltag beraten, und Ehrenamtliche des Seniorenmosaiks leisteten fast 800 Stunden Unterstützung für Pflegebedürftige im Rahmen der Entlastungsleistung der Pflegeversicherung. Die beiden vom Landesamt für Pflege geförderten Projekte „Dabei und Mittendrin“ in Kümmersbruck und Ursensollen erreichten in 160 Veranstaltungen über 2.700 Personen. Hernes wird dabei von der gerontopsychiatrischen Fachkraft Jennifer Nelhiebel unterstützt. Auch für Barbara Hernes ist es das letzte Jahr beim Seniorenmosaik.
Die Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager ging in ihrem Bericht auf die vielfältigen Projekte aus den Bereichen Natur- und Artenschutz, Bildung, Erholung und Regionalentwicklung ein, z. B. die Errichtung einer Beobachtungsplattform in Theuern, Infopavillons in Lengenfeld und Ursensollen, Beschilderung in Hohenburg und Kastl. Weitere Arbeitsschwerpunkte waren die Zusammenarbeit mit Naturpark-Schulen und -Kindergärten und die gemeinsamen Wildwochen in der Gastronomie. Sehr schwierig ist zur Zeit die Fördersituation der Naturparke und Landschaftspflegeverbände in Bayern: aufgrund von Mehrausgaben und Kürzungen gab es Ende 2024 durch das bayerische Umweltministerium einen Förderstopp. Etliche bereits lange beantragte Projekte des Naturparks wurden 2024 nicht mehr bewilligt. Für 2025 ist für den Naturpark nur eine sehr geringe Fördersumme vorgesehen, die wahrscheinlich nur zwei oder maximal drei Projekte ermöglicht. Diese Situation ist für den Naturpark, aber natürlich auch für die beteiligten Grundbesitzer, die z. B. von der Förderung im Rahmen des bayerischen Streuobstpakts zu profitieren hofften, sehr bitter. Vom Förderstopp glücklicherweise nicht betroffen sind die Grundförderung des Naturparks (Verwaltungskostenpauschale) und die Rangerförderung. Ebenso kann der Markt Hohenburg zusammen mit dem Naturpark mit der Umsetzung des Naturparkzentrums Hirschwald in Hohenburg weitermachen. Da der Naturpark Hirschwald in seiner Planung für das Naturparkzentrum schon so weit fortgeschritten war, ist dieses Projekt nicht vom Förderstopp betroffen. Der Hohenburger Bürgermeister berichtete, dass derzeit das VGV-Verfahren läuft, das im Juli abgeschlossen wird. „Es läuft“, berichtete er zufrieden.
Als weitere wichtige Termine im Naturparkjahr stehen u. a. das Europäische Köhlertreffen vom 3.-6.7. und der Naturparktag am 14.09., beide in Ebermannsdorf, an.
Am Schluss der Sitzung wurde Schatzmeister Winfried Wenkmann mit viel verdientem Lob und einem Präsent verabschiedet.
Hausherr Willy Schmid stellte den Veranstaltungsort, das restaurierte Torhaus in Hirschwald, mit seiner Geschichte und dem Nutzungskonzept vor.