Der Umgang mit Motorsägen will gelernt sein, dachte sich Rosi Paa, die Vorständin der Freiwilligen Feuerwehr Dietersdorf, und organisierte mit Hilfe des Maschinisten Wolfgang einen Motorsägenkurs. Es kommt immer wieder vor, dass die Feuerwehr alarmiert wird, wenn umgestürzte Bäume, zum Beispiel wegen eines Sturms, die Fahrbahn blockieren. Dabei stehen die Stämme oft unter Spannung. Bei solchen Einsatzlagen müssen die Kameraden Sägetechniken beherrschen, die sicherstellen, dass der Baum möglichst gefahrlos entfernt werden kann. Das Interesse an dem „Führerschein“ für Motorsägen war groß und zu den acht teilnehmenden Männern gesellten sich fünf Frauen, die sich ebenfalls Grundkenntnisse in dem zweitägigen Kurs aneignen wollten.
Am Freitagnachmittag begann der Kurs mit einem theoretischen Teil im Zächhaus unter der Leitung von Martin Lehmeier von der Firma LF-Graf, in dem die Teilnehmer alles über die sichere Handhabung der Motorsäge lernten.
Mit diesen Grundlagen im Gepäck startete am Samstagmorgen der praktische Teil im Staatswald des Forstbetriebs Flossenbürg, im Revier Schönsee. Revierleiter Florian Stadler hatte dem Kurs dieses Stück Wald am Stückberg zur Verfügung gestellt, damit auch das neue Wissen auch erprobt und vertieft werden konnte.
Wieder war Martin Lehmeier an der Spitze des Kurses. Diesmal war sein Kollege Karl Neiswirt zur Unterstützung mit anwesend und die Teilnehmer durften in voller Montur, wie Helm und Schnittschutzhose zur Tat schreiten. Unter der Anleitung der beiden Fachmänner durfte jeder sein Können unter Beweis stellen. Bei größeren Fehlern schritten die Kursleiter natürlich ein. Da sich die Kommunikation aber beim Motorsägenlärm ziemlich schwierig gestaltet, wurden die Teilnehmer durch Klopfzeichen auf den Helm auf die Inkorrektheit beim Arbeiten aufmerksam gemacht. Dabei wurde den Neulingen einiges abverlangt: die Bäume wurden nicht einfach nur gefällt. Besonders das Entasten der am Boden liegenden Stämme zeigte sich als Herausforderung.
Alle Teilnehmer blieben genauso heil wie ihre Schnittschutzausrüstung. Lediglich die Muskeln, die durch die ungewohnten Bewegungsabläufe besonders strapaziert wurden, erinnerten auch im Nachgang daran, dass es sich hier eigentlich um Arbeit handelt. Denn dieser Kurs, der bei allen für Begeisterung sorgte, berechtigt sie nun, unter anderem den Staatswald für Brennholz zu durchforsten. Auch unter Spannung stehende Bäume sicher zu entfernen, ist nach diesem Kurs kein Problem mehr für die Teilnehmer.