Am Montagnachmittag trafen sich rund 30 Mesner aus dem Regionalverband von Neukirchen beim Heiligen Blut bis Teunz bei Oberviechtach in Rettenbach. Die Rettenbacher Mesnerin Marianne Kulzer hatte das Pfarrheim entsprechend geschmückt. Regionaldekan Holger Kruschina feierte zu Beginn mit Pastoralassistent Peter Lehner eine Messe in der Pfarrkirche.
Regionalvorsitzender Josef Pflug eröffnete die Zusammenkunft im Pfarrheim und konnte neben den Geistlichen die Organistin Martha Lohhuber, PGR-Sprecher Georg Kulzer jun., Kirchenpfleger Georg Bauer und Bürgermeister Alois Hamperl begrüßen. Dreimal jährlich treffen sich die Mesner des Regionalverbands. Zunächst gab es Kaffee und Kuchen für die Gäste.
Regionaldekan Holger Kruschina hielt ein Referat zum Thema: „Liturgische Bücher in der Sakristei“. Er begann mit der Situation, wenn der Pfarrer zum Gottesdienst nicht kommt, was kann man dann als Mesner den Gläubigen anbieten. Als erstes hat man das Buch der Heiligen Schrift zur Hand, man kann ein „Vater unser“ beten und Fürbitten sprechen. Bei uns ist der lateinische Ritus üblich. Die Evangelische Kirche ist uns in der Vielfalt näher als andere Religionsgemeinschaften.
Das Gebrauchsbuch „Liber usualis“ enthielt vor rund 100 Jahren alle Gebete für die liturgischen Anlässe. Es sind auch Gregorianische Choräle enthalten. Nach der Erfindung des Buchdrucks wurden Bücher billiger und vielfach gedruckt. Früher war im großen Schott alles enthalten, was der Pfarrer zum Gottesdienst gebraucht hat. Es standen oft Kanontafeln am Altar, so dass man das große Buch nicht immer hin- und hertragen musste.
Als weiter „Liturgische Bücher“ wurden die Lektionare genannt. Es folgte die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift mit beiden großen deutschen Kirchen, der Ökumene. Seit 1980er Jahren sind endgültige Lektionare im Gebrauch. Vor rund 15 Jahren wurden wieder manche Texte neu interpretiert und neu übersetzt. Neue deutsche Bibelübersetzungen sind viel inclusiver. Es muss das Wort Gottes immer wieder in die heutige Zeit hinein übersetzt werden. Als Beispiel nannte Kruschina, dass man an Stelle von „Gott“ den Ausdruck „HERR“ in Großbuchstaben setzte. Demnächst werden wieder neue Lektionare erscheinen. Im alten und neuen Schott sind Wortgottesdienste und Eucharistiefeiern enthalten. 1969 erschien das von Papst Paul VI. approbierte Messbuch. Manche Projekte laufen parallel und manchmal auch durcheinander. Papst Johannes Paul II. war ein eifriger Heiligsprecher, er erließ im Jahre 2001 eine Instruction aus dem Vatikan, in der die Gebete wieder einheitlicher werden und mehr Originaltexte enthalten. Papst Benedikt der XVI. reformierte das Taufritual. Neben den verschiedenen Ritualen kamen Manuale zum Gebrauch, die wieder etwas anders geschrieben waren. Papst Franziskus erklärte in seinem „Motu propio“, dass die Messtexte wieder näher an die jeweilige Sprache des Landes übersetzt werden. Erstverantwortlich für die Liturgie ist der jeweilige Bischof des Bistums.
Es gibt im Augenblick „Lektionale“, das Messbuch, das Gotteslob und „Manuale“ für die Taufe, die Firmung, die Beerdigung und die Trauung. Zusätzlich gibt es „Rituale“ für alle Sakramente, „Benediktionale“ für alle Segnungen und das Fronleichnamsfest. Schließlich gibt es noch ein Buch, in dem die Regensburger Heiligen. „Insgesamt ist es sehr schön mit den verschiedenen Büchern in der Sakristei zu arbeiten“, schloss Holger Kruschina das Referat.