Zwischen Algorithmen, Populismus und politischer Desinformation stellt sich eine zentrale Frage: Wie gelingt es, junge Menschen für demokratische Werte zu begeistern? Der Markt der Möglichkeiten, der am 26. März 2025 im Gymnasium Neustadt/WN stattfand, suchte nach Antworten – und wurde selbst zur Plattform für Austausch, neue Ideen und konkrete Ansätze der politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen.
Die Veranstaltung richtete sich an Multiplikator:innen, die in schulischen, außer-schulischen oder politischen Bildungsbereichen mit jungen Menschen arbeiten und sich für eine zeitgemäße Demokratievermittlung engagieren.
Dabei präsentierten sich über 40 regionale und überregionale Einrichtungen sowie Projektträger:innen mit Ständen, Infomaterial und kreativen Mitmachaktionen. Das Themenspektrum reichte von Medienkompetenz, Extremismusprävention und Gleichstellung bis hin zu Inklusion, Erinnerungskultur und Antidiskriminierung.
Besonders gefragt waren die 15-minütigen Kurzsessions, in denen einzelne Themen in kompakten Präsentationen vertieft werden konnten- etwa Fake News, jüdisches Leben in Deutschland, Verschwörungserzählungen oder demokratische Schulentwicklung. Begleitet wurde der Markt durch drei Ausstellungen: die Graphic-Novel-Ausstellung „Drei Steine“ von Nils Oskamp, eine Ausstellung zu den NSU-Verbrechen von Birgit Mair sowie „Mütter des Grundgesetzes“ des Helene-Weber-Kollegs.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Quo vadis Demokratiebildung – in Zeiten von Populismus und TikTok?“ mit Vertreter:innen aus Politik, Bildung, Jugendhilfe und Schülerschaft. Diskutiert wurde über Chancen, Herausforderungen und Grenzen politischer Bildung im Klassenzimmer, in der digitalen Welt und im gesellschaftlichen Alltag.
Auf dem Podium vertreten waren Andreas Meier (Landrat), Peter Ohlendorf (Regisseur FilmFaktum), Phillip Reich (T1 Medienzentrum), Ursula Soderer (Wirtschaftsschule WEN), Maria Rübe-Hitzinger (Jugendsozialarbeit an Schulen JAS) und Laura Dütsch (Schülerin Augustinus-Gymnasium WEN). Die Moderation übernahm dabei Margit Ringer vom Bayerischen Rundfunk.
Der Tag zeigte, wie vielfältig und engagiert Demokratiebildung in der Nördlichen Oberpfalz bereits gelebt wird und welchen Mehrwert es bringt, wenn Akteur:innen ihre Erfahrungen und Ideen teilen, sich vernetzen und vom gemeinsamen Austausch lernen.