Zur Jahresversammlung trafen sich die Mitglieder des BBV-Ortsverbandes Kümmersbruck im Gasthaus Singer in Engelsdorf. Ortsobmann Michael Ströhl und Ortsbäuerin Martina Scharf berichteten über die Aktivitäten. Im vergangenen Jahr habe man wieder zusammen mit der Pfarrgemeinde das Erntedankfest gestaltet und die Bewirtung im Pfarrsaal übernommen. Dies sei auch für heuer wieder so geplant. Für die Mitglieder soll wieder ein kleiner Ausflug organisiert werden, Details dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben. Auch an den Protestveranstaltungen gegen die Steuererhöhung für Agrardiesel im vergangen Winter beteiligte man sich und hielt Kontakt mit den verantwortlichen Politikern, hieß es.
Landtagsabgeordneter Harald Schwartz bezog in seinem Vortrag zu den von den Landwirten bereits im Vorfeld gesammelten Themen Stellung: Demnach dürften künftige Freihandelsabkommen nicht zulasten der Landwirtschaft abgeschlossen werden und für importierte Lebensmittel und Agrarprodukte sollten vergleichbare Standards gelten.
Auch eine einseitige Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch sei abzulehnen. Sinnvoller wäre es, diese für alle Grundnahrungsmittel abzuschaffen. Beim Thema Flächenverbrauch machte er den Landwirten wenig Hoffnung auf Besserung. Zwar habe die Staatsregierung sich zum Ziel gesetzt, diesen 2030 von zwölf auf fünf Hektar zu reduzieren und versuche auch zu bremsen. Andererseits wollten sich die Kommunen weiterhin mit Bau- und Gewerbegebieten entwickeln. Auch Bevölkerungswachstum und steigender Wohlstand mit mehr Wohnfläche pro Einwohner wirkten in die andere Richtung.
Der geplante Ersatzneubau der Stromleitung von Schwandorf nach Ludersheim werde auch die Landwirte in der Gemeinde betreffen, erklärte Schwartz. Genaue Aussagen zum Trassenverlauf oder zum Standort des geplanten Umspannwerkes könnten aber noch nicht getroffen werden. Hierzu entwickelten Tennet und Bayernwerk Netz gerade ein technisches Konzept und würden anschließend auf die betroffenen Kommunen und Grundstückseigentümer zugehen.
Für eine Reihe weiterer, von den Landwirten vorgebrachten Themen, wie z.B. dem Betrugsverdacht beim Import von Pflanzenölen aus China zur Erzeugung von HVO-Diesel oder dem geplanten CO2-Grenzausgleichsmechanismus für Dünger, versprach Schwartz, weitere Informationen einzuholen und diese im Nachgang weiterzugeben.