Die Aktion Mensch hatte mit dem Verein ECW Jugendbildung für Sonntag zu einem Aktionstag und Protestzug aufgerufen. Damit wollten sie auf die Notwendigkeit der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hinweisen. Wie beide Veranstalter in einer Mitteilung erklären, gebe es laut einer von der Aktion Mensch beauftragten Studie in Deutschland in Bereichen wie schulische Bildung, Beschäftigung in Werkstätten und Unterbringung in stationären Wohneinrichtungen erhebliche Defizite.
Das Programm am Begegnungscampus Immenreuth umfasste offene Workshops wie Trommeln oder Malen von Protestbannern, Dialoge, Austausch am runden Tisch und einen Protestmarsch mit Musik, Gesang und Trommeln zum Sonderpädagogischen Förderschulzentrum Immenreuth. Marius Boywitt, Vorsitzender des ECW und ehemaliger Heilerziehungspfleger, bedauerte, dass es „viele Beschlüsse auf dem Papier” gebe, „aber in der Praxis passiert kaum etwas”.
Bruno Wissenz, Gründer und Projektleiter des Vereins, fand es außerdem „schwer nachvollziehbar”, dass sich manche Vereine oder Organisationen nicht mit Inklusion auseinandersetzen. Extra angereist war Tom Sauerbrey, Heilerziehungspfleger aus Mittelfranken. Auch er beklagte Vorurteile und Hürden, die das Zusammenkommen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung nach wie vor schwer machten.
Organisiert und zum Protesttag eingeladen hatte Nicolas Vetter, ehrenamtlicher Inklusionsbeauftragter des ECW. Er bedauerte laut der Pressemitteilung, dass von den eingeladenen Personen nur wenige die Zeit fanden zu kommen. Dennoch ergaben sich einige Impulse, die er zum Fachtag Inklusion des Bayrischen Jugendrings in Nürnberg mitnehmen werde.