Wie wertvoll und zielführend eine intensive Zusammenarbeit in den deutsch-tschechischen Beziehungen sein kann, zeigte sich kürzlich beim Patrozinium des Johannes des Täufers in Maiersgrün. Deutsche und Tschechen feierten gemeinsam Gottesdienst in der Kirche ohne Dach, heißt es in einer Mitteilung. Angeschlossen an diese deutsch-tschechischen Beziehungen hat sich der noch in der alten Heimat geborene Wilhelm Rubick mit seinen Ulrichsgrünern. Ulrichsgrün gehörte zum Kreis Eger, Maiersgrün und Grafengrün zum Kreis Marienbad. Seit es wieder möglich ist, feiern die Grafengrüner und Maiersgrüner das Kirchenfest des Johannes des Täufers in der mit viel Mühe und Aufwand renovierten Kirche ohne Dach in Maiersgrün.
Den Gottesdienst gestaltete das Bläserquartett des Musikvereins Ernestgrün, Zelebrant war Pfarrer Pavel Urban (Vater Gregorius) aus Marienbad. Bürgermeister Klaus Meyer legte zum Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt und der Menschen, die durch Flucht und Vertreibung ihr Leben und die Heimat verloren haben, einen Kranz nieder. Ein besonderer Dank galt Jaroslava Peterzikova und ihrem Gatten aus Königswart für ihr Engagement und die Vorbereitung der jährlichen Messen.
Beim abendlichen Treffen in Bad Neualbenreuth freute sich der Bürgermeister über ein voll besetztes Nebenzimmer im Gasthaus „Tillenblick“. Er ging auf die Geschichte der Patenorte Maiersgrün und Grafengrün sowie auch auf weitere Orte an der deutsch-tschechischen Grenze ein. Für die Zukunft aber müsse man vorwärts schauen, so Meyer. Es gebe nicht mehr viele Landsleute, die von daheim berichten können. Dies ergab auch eine anschließende Vorstellungsrunde. Der Großteil der Teilnehmer waren Nachgeborene, die ihr Wissen über die alte Heimat, Flucht und Vertreibung noch von ihren Eltern bekommen haben. Dieses Wissen müsse nun erhalten bleiben und in die Zukunft getragen werden.