Wochenende des Europäischen Grünen Bandes auf der Landesgartenschau in Furth im Wald 2025: Am 12./13. Juli 2025 wird die Landesgartenschau noch ein wenig grüner.
Zwischen den ehemaligen Militärtürmen auf dem Čerchov und dem Hohen Bogen findet die Landesgartenschau in Furth im Wald statt. 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs können wir sagen: Die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 findet am Europäischen Grünen Band statt. Wir können Gäste aus Bayern und Tschechien am gemeinsamen Stand des Centrum Bavaria Bohemia und des Destinationsmanagements Böhmischer Wald begrüßen, über das Europäische Grüne Band als touristisch attraktives Gebiet informieren und die Militärtürme als touristische Sehenswürdigkeit aus der Vergangenheit betrachten. Dass wir in dieser glücklichen und keineswegs selbstverständlichen Lage sind möchten wir feiern – mit einem Wochenende am 12./13.7. zum Thema Europäisches Grünes Band auf der Landesgartenschau!
Das Europäische Grüne Band ist eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft, die sich auf über 12.500 Kilometern quer durch Europa zieht. Es entstand im Schatten der Stacheldrähte und Wachtürme des Eisernen Vorhangs, der Europa teilte. Heute verbindet das Grüne Band und bietet Entfaltungsmöglichkeiten für Mensch und Natur. Es ist der längste Biotopverbund Europas und eine historische Kulturlandschaft, die nicht nur durch die Grenze, sondern auch das jahrhundertelange friedliche Zusammenleben von Menschen entstand. Am Grüne Band an der bayerisch-tschechischen Grenze gibt es viel zu entdecken: Die auf den ersten Blick gegensätzlichen Kulturen von deutschsprachigen Egerländern im Norden und tschechischsprachigen Choden in der Mitte rund um Domažlice / Taus. Sie stellen sich mit Musik und Dialekt vor. Das schweizer-deutsch-tschechische Moderatorenduo Philipp Schenker und Roman Hořák unterhalten sich mit Menschen, die am Grünen Band arbeiten, über das Zusammenspiel von Natur, Kultur, Geschichte und neue Perspektiven für das Grüne Band. Um die Mittagszeit wird es modisch heiß: Eine Retromodenschau erzählt Wendepunkte der Geschichte der bayerisch-tschechischen Grenzregion in Mode. Kunsthistorikerin Milena Hasalová, die in Pilsen eine Vintage-Boutique betreibt und eine großartige Kennerin der Mode des ausgehenden 19. Und 20. Jahrhunderts ist, kommentiert die Modenschau. Wo die Grenze ist, ist der Zoll nicht weit, und so spielt auch das Nürnberger Zollorchester auf der Bühne. Das Grüne Band ist heute ein Raum für Begegnung, und Erfahrungen mit deutsch-tschechischer Begegnung stehen auch im Theaterstück „Das Gefühl / cit“ im Mittelpunkt: Gemeinsamkeiten, Klischees und überraschende Unterschiede, kulturelle Identität, sprachliche und andere Missverständnisse kommen im ersten deutsch-tschechischen Konkurrenz-Kabarett auf die Bühne.
Am Sonntag, 13.7., bleiben wir beim Europäischen Grünen Band, für das ein Bewerbungsverfahren als UNESCO-Welterbe in den beiden Kategorien Natur und Kultur läuft. In unterhaltsam moderierten und gedolmetschten Podiumsgesprächen sprechen wir über das Zusammenspiel von Natur und Kultur und welche Ziele und Besonderheiten Besucher im Grünen Band erwarten. UNESCO-Welterbe ist bereits Marienbad, die nur wenige Kilometer von der Grenze entfernte Kurstadt von Weltrang, die alle Umbrüche und Veränderungen mitmachte, die auch die Region des Grünen Bandes im 20. Jahrhundert erlebt hat. Aus Marienbad kommt die Band Jazz Cakes, die nachmittags das Gelände an der Sparkassenbühne musikalisch zum Schwingen bringt. Schwungvoll geht es zum Abschluss des Tages in der Parkarena weiter: Die Theatergruppe Geisslers Hofcomoedianten, die in Tschechien Kultstatus genießt, bringt eine moderne Version der Hubertus-Sage in die Parkarena – auf Stelzen! Die Botschaft des Heiligen Hubertus ist der des Grünen Bandes gar nicht unähnlich: Achtung vor der Schöpfung und friedliches Zusammenleben macht das Leben für alle besser.
Das Grüne Band ist auch andernorts auf dem Gelände der Landesgartenschau Thema: Der BUND e.V. präsentiert seine Grüne-Band-Initiative im Stand des Bayerischen Umweltministeriums. Wer einem großen, plüschigen, grünen Phantasietier begegnet, der braucht sich nicht zu fürchten: Es ist „Bandi“, das Maskottchen des Grünen Bandes und Liebling aller Kinder. Und wer mehr über das Grüne Band im Oberpfälzer Wald und Böhmischen Wald erfahren möchte oder sogar schon einen Ausflug plant, der wird am gelben Bayern-Tschechien-Stand des Centrum Bavaria Bohemia und des Destinationsmanagements Böhmischer Wald fündig: Neben einer Ausstellung an den Außenwänden des Containers gibt es einen „Poesiomaten“, eine autarke Audiostation, die Texte und Musik zum Grünen Band und der Wiederannährung zwischen Deutschland und Tschechien enthält. An die über hundert Siedlungen, die nach Vertreibung und Einrichtung des militärischen Sperrgebiets am Eisernen Vorhang untergegangen sind, erinnern die Kunstobjekte „Verlassene Behausungen“ des Prager Künstlers Čestmír Suška, die zum Verweilen einladen.
Das Projekt Unterstützung des Tourismus im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet wird gefördert von der Europäischen Union aus dem Programm INTERREG KPF der Euregio 3 AT CZ DE und in Kooperation der Destination Böhmischer Wald mit dem Centrum Bavaria Bohemia umgesetzt.