Am Donnerstag letzter Woche war es so weit: 30 Hornissenkästen, 30 Insektenhotels und vier bunt bemalte Sitzgarnituren fanden ihre neuen Besitzer. Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler der drei siebten Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule die Ergebnisse ihrer Arbeit. Fast zwei Monate waren sie einmal pro Woche in die Zimmerei Killermann nach Winklarn gefahren, um dort unter Anleitung der Zimmerer Stephan und Peter Killermann ihre Werkstücke zu bauen. Und im Beisein ihrer Meister übergaben sie den Feuerwehren und der Schule die gewünschten Gegenstände.

Wahrscheinlich hatten alle Beteiligten am Anfang nicht die leiseste Ahnung, welche Dimensionen dieses Projekt annehmen würde. Es begann mit einer Email von Ferdinand Roßmann, dem 1. Feuerwehrkommandanten der FF Oberviechtach, an Schulleiter Werner Winderl: Ob es denn möglich wäre, dass die Schule die Feuerwehren im Altlandkreis unterstützen und mit den Schülern Hornissenkästen für diese Insekten bauen könnte. Denn immer häufiger würde die Feuerwehr gerufen, um die streng geschützten Tiere an einen passenderen Ort umzusiedeln.

Die Schule ließ sich nicht zweimal bitten. Wie Rektor Winderl betonte, sei es ein großes Anliegen, die Freiwilligen Feuerwehren in ihrer Arbeit zu unterstützen. Viele Schülerinnen und Schüler der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule seien Mitglieder der Jugendfeuerwehren, und sich für dieses Ehrenamt einzusetzen, sei keine Selbstverständlichkeit.

Projektleiter Jürgen Dietl begann im großen Stil zu planen. Aus einigen wenigen Kästen wurden schließlich 30 Stück für die Feuerwehren im gesamten Einzugsgebiet der Schule. Ebenso viele Insektenhotels wurden für das Stadtgebiet Oberviechtach mitgeplant und gebaut. Zudem ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Stabile Sitzgelegenheiten für unseren Pausenhof sollten auch noch gefertigt werden. Von Anfang an begleitete Jürgen Dietl die Jugendlichen jede Woche nach Winklarn und unterstützte sie nach Kräften.

In seinen Dankesworten wandte er sich zunächst an die Schulleitung und dankte für die immerwährende Unterstützung für das Projekt. Anschließend hob er hervor, dass die Firma Holzbau Killermann in Winklarn unglaublich großzügig die Tore ihrer Werkstatt für dieses Projekt geöffnet hat und Betriebsleiter Peter Killermann den Schülern stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Nur dadurch hätten die Schüler so begeisternde Ergebnisse erreichen können. Zu diesen Ergebnissen trugen auch wesentlich die Firma Metallbau Gürtler (Oberviechtach) und Stefan Back von der STBS-Maschinen GmbH (Wieselrieth) bei, die im Bereich Metall nicht nur das Material, sondern auch Wissen und Können einbrachten.

Ganz besonders dankte Projektleiter Dietl jedoch den Schülerinnen und Schülern. Ihr Arbeitseinsatz und der Feuereifer, mit dem sie ans Werk gegangen waren, brachten am Ende großartige Werkstücke hervor. Diese Art zu lernen, das Klassenzimmer gegen die Werkstatt der Firma Killermann zu tauschen, brachte so manches Talent zu Tage. Und wie Stefan Killermann, der zugleich als Kreisbrandmeister im Bereich „Land 3/1“ fungiert, in seiner kurzen Ansprache betonte: „Junge Menschen, die ein Handwerk erlernen wollen, sind heiß begehrt!“

20 Vertreter der Feuerwehren waren in Uniform an die Schule gekommen, um die professionell gestalteten Hornissenkästen in Empfang zu nehmen. Auch Kreisbrandinspektor Christian Weinfurtner aus Schönsee und Kreisbrandmeister Andreas Brandstätter aus Teunz (Land 3/2) zeigten durch ihr Kommen die Wertschätzung der Zusammenarbeit von Schule, Handwerksbetrieben und den Freiwilligen Feuerwehren.

Im Anschluss daran lud die Schule zu einem kleinen Imbiss in die Mensa ein. Und aus den Gesprächen, die sich dort ergaben, klang immer wieder heraus, wie gewinnbringend dieses Projekt für alle Beteiligten gewesen war und welchen hohen Stellenwert das Handwerk letztendlich in unserer Gesellschaft haben sollte. Drei Aspekte bildeten in diesem Projekt eine geniale Kombination: die vertiefte Berufsorientierung für die beteiligten Schülerinnen und Schüler, das Engagement Mittelschule als Umweltschule in Europa und die Bedeutung des Ehrenamtes am Beispiel der beteiligten Feuerwehren.