Eine Delegation aus der griechischen Stadt Trikala hat kürzlich Amberg besucht, um sich intensiv über die Themen Smart City und Künstliche Intelligenz (KI) auszutauschen. Beide Städte pflegen seit mehr als 25 Jahren eine enge Partnerschaft, die durch regelmäßige Treffen und den Austausch innovativer Ideen stetig vertieft wird.
Im Energiekompetenzzentrum der Stadtwerke Amberg (EKZ) erhielten die Gäste einen umfassenden Einblick in das Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Smart-City-Entwicklung. Dabei wurden unter anderem Anwendungen wie Klimamonitoring, die Messung der Bodenfeuchtigkeit bei Bäumen sowie die Parkraumüberwachung vorgestellt. Auch innovative Lösungen wie die automatisierte Alarmmeldung im Kundencenter oder der Einsatz von LoRaWAN im Winterdienst wurden thematisiert. Besonders interessant war die anschließende Diskussion darüber, wie diese gesammelten Smart-City-Daten für die Entwicklung von KI-Anwendungen genutzt werden können.
In einem Vortrag stellte die Delegation aus Trikala ihre eigenen Fortschritte im Bereich der digitalen Stadtentwicklung vor. Ein Highlight war die zentrale Kontrollstation im Rathaus der Partnerstadt, die ursprünglich für die Überwachung autonomer Busse genutzt wurde. Heute ist sie ein zentrales Element für die effiziente Parkraumüberwachung und Verkehrsflussanalyse.
Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für den innovativen Einsatz moderner Technologien war der Einsatz von Drohnen während der Hochwasserkatastrophe 2023 in Trikala. Diese wurden eingesetzt, um schwer erreichbare Gebiete mit wichtigen Gütern wie Medikamenten, Handyakkus und Powerbanks zu versorgen. Besonderes Interesse weckte auch der Besuch des Unternehmens YOUKI, das fortschrittliche Finanztechnologien entwickelt. Die Delegation erhielt Einblicke in eine Plattform zur Ausgabe und zum Handel von regulierten Kryptowährungen und Aktien, die speziell auf Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet ist.
Der thematische Fokus auf Künstliche Intelligenz setzte sich mit einem Besuch an der OTH Amberg-Weiden fort. Die Gäste erfuhren, wie die Hochschule KI in Forschung und Praxis integriert und durften innovative KI-Anwendungen hautnah erleben. Besonders spannend war die Besichtigung der Modellfabrik, in der robotergestütztes Arbeiten demonstriert wurde. Zudem konnten die Besucher gegen KI-gesteuerte Roboter Tic-Tac-Toe spielen und einen Roboterhund steuern.
Neben dem Fachprogramm hatten die Gäste auch Gelegenheit, Amberg auf eine unterhaltsame Weise zu entdecken. Eine digitale Schnitzeljagd führte sie durch die historische Altstadt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein abschließender Besuch im Luftmuseum rundete den Aufenthalt ab.
Der Austausch zwischen Amberg und Trikala hat erneut gezeigt, wie viel beide Städte voneinander lernen können. Besonders im Bereich der Smart City und Künstlichen Intelligenz bieten sich zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für die Zukunft.