In neuem Glanz erstrahlt seit kurzem das ursprünglich vor über einhundert Jahren errichtete sogenannte Kamplmacherkreuz an der Mammersreuther Straße. Wie im Jahr 2015 vom Gerwig-Kreis herausgegebenen Buch „Innehalten, Beten, Staunen – Kleindenkmäler in und um Waldsassen“ auf Seite 75 erläutert, hat die Kammmacherswitwe Margaretha Mayr das Kreuz 1906 zunächst mit einem Blechschnitt-Christus zur Erinnerung an ihren bei einem Streit tödlich verletzten Mann aufstellen lassen. Das etwa 550 Meter nach dem Ortsausgang von Waldsassen am Waldrand links der Straße große Holzkreuz war vor einigen Jahren durch einen Sturm schwer beschädigt worden. Der marode Querbalken und die verbogene Blechabdeckung lagen auf dem Boden und der bei einer Erneuerung 1957/58 angebrachte Christuskorpus aus der Stiftskirche Waldsassen war in einem erbärmlichen Zustand.
Seinem satzungsgemäßen Heimatpflegeauftrag entsprechend, nahm sich der Gerwig-Kreis Waldsassen der grundlegenden Restaurierung des markanten Flurkreuzes an. In einem Gesamtpaket mit der gleichzeitigen Sanierung der Rosenkranzstationen beantragte der Heimatverein umfangreiche Fördermittel für das Projekt aus dem Regionalbudget der IKom Stiftland. Nach Förderzusage in Höhe von 80 % des Nettobetrags wurden die Maßnahmen in Angriff genommen. Der von der Zimmerei Gerhard Bauer aus Wernersreuth gelieferte Holzbalken wurde in der Schreinerei des Stadtbauhofs Waldsassen präpariert und zu einem Kreuzbalken geformt. Die Blechabdeckung wurde ebenfalls instandgesetzt und aufbereitet. Den Christuskorpus und die INRI-Tafel hat die Fa. Hofmann in Königsfeld fachgerecht renoviert. Von Mitarbeitern des Städtischen Bauhofs wurden die Teile dann zusammengefügt und der Aufstellplatz vorbereitet.
Am vergangenen Donnerstag, den 6. März, war es dann soweit. Mit Hilfe der großen Hebebühne brachten die Bauhofarbeiter Maximilian Friedl, Stefan Lochner und Günther Robl das restaurierte Feldkreuz in Position und befestigten es an der metallenen Haltevorrichtung. Dabei waren auch die Verantwortlichen des Gerwig-Kreises mit Vorsitzendem Manfred Brunner, seinem Stellvertreter Michael Fortelny und die Beiratsmitglieder Gerhard Paintner und Josef Reindl. Erneut ist es dem Heimatverein gelungen ein Kleindenkmal zu erhalten und vor dem Verschwinden zu bewahren.