Es war wieder so weit. Die Helfer der Kroatienhilfe Kemnath konnten in der Karwoche Hilfe und Unterstützung wieder selbst nach Bosnien bringen.
Klaus Fiebig, Richard Pscherer und Bernhard Krannich waren in der Karwoche wieder auf eigene Kosten selbst mit dem Auto in Bosnien unterwegs, um fünf Heimen, die sie schon seit Jahrzehnten kennen, Hilfe zu bringen. Die Helfer aus Kemnath konnten sich dabei auch wieder ein Bild von der Lage der Menschen dort machen. Im Gepäck hatten sie gut 9.000 Euro.
Zuerst besuchten die Kemnather das Kloster in Gromiljak, 40 km nordwestlich von Sarajevo gelegen. Schwestern des Ordens „Dienerinnen vom Kinde Jesu” betreiben dort das Kloster Gromiljak. Haupteinnahmequelle des Klosters sind eigentlich Einkehrtage, Exerzitien, Veranstaltungen und Vorträge. Seit Corona sind bis heute solche Veranstaltungen stark zurückgegangen. Von der Kroatienhilfe Kemnath bekam das Kloster 1.800 Euro, mit denen die Schwestern viele arme Leute in der Region unterstützen, die alleine nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll.
Danach fuhren die Kemnather nach Vitez in Mittelbosnien. Schwestern des gleichen Ordens „Dienerinnen vom Kinde Jesu” betreiben dieses Altenheim, das die Kroatienhilfe Kemnath schon seit mehr als 20 Jahren unterstützt. Wie überall in Bosnien hapert es an finanzieller Unterstützung durch den Staat. Mit 1.800 Euro konnten die Kemnather diese Sorgen zumindest etwas lindern. Die Schwestern wollen von dem Geld besonders Nahrungsmittel und Hygieneartikel kaufen.
Dritte Station war die bosnische Hauptstadt Sarajevo. Dort besuchten die Kemnather das Kinder- und Waisenheim „Egipat”. Das auch von Schwestern des Ordens betriebene Heim „Egipat” wird von der Kroatienhilfe Kemnath auch schon seit 1996 unterstützt. Es hat vielen Waisenkindern ein neues Zuhause gegeben, aber auch Kindern von Eltern, die nicht in der Lage sind, Kinder aufzuziehen. Das „Egipat” bekam in diesem Jahr 2.000 Euro. Das Geld wird verwendet für den Einkauf von Lebensmitteln sowie für dringend nötige Reparaturen am Gebäude.
Vierte Station der Reise war das Behindertenheim „Sveta Obitelj” in Mostar. Zum Teil schwerst behinderte und pflegebedürftige Menschen werden in diesem Heim von Ordensschwestern und weltlichen Schwestern liebevoll gepflegt und betreut. Die Hilfe vom Staat reicht einfach nicht. Ohne Spenden würde das Heim kaum über die Runden kommen. Besonders Hygienematerial und Hilfsmittel für behinderte Menschen sind in Bosnien rar und sehr teuer.
Die Kemnather hatten für Sr. Suzana, die das Haus leitet, eine besondere Überraschung dabei. In Deutschland hatten sie im Vorfeld schon Inkontinenz-Bettauflagen gekauft. Zum Schutz der Matratzen sind solche Auflagen bei uns selbstverständlich. In Bosnien gibt's sowas nur als ganz einfache Tücher, die das Geld nicht wert sind. Die mitgebrachten Bettauflagen sind wasserdicht, können bis 95 Grad in der Waschmaschine gewaschen und im Trockner getrocknet werden. Sie sind also vielfach wiederverwendbar und damit Gold wert für das Heim. Zusätzlich brachten die Kemnather noch Urinbeutel mit, die es in Art, Qualität und Preis so in Bosnien nicht gibt.
Sr. Suzana berichtete noch, dass viele Menschen in Bosnien Angst vor der Zukunft haben, Angst vor Not, die sie nicht beeinflussen können, Angst vor den extrem hohen Preisen für Energie und Lebensmittel. Aber auch Angst vor den politischen Entwicklungen in Europa und in Bosnien. Die Spannungen zwischen den Volksgruppen in Bosnien nehmen wieder zu. Und damit auch die Angst vor einem Wiederaufflammen der alten Konflikte. Zusätzlich zu den mitgebrachten Einkäufen im Wert von etwa 500 Euro bekam das Behindertenheim noch 1.000 Euro in bar. Diese sollen verwendet werden besonders für Medikamente, Bettwäsche und Lebensmittel.
Letzte Station war im südbosnischen Domanovici das Altenheim Die Kroatienhilfe Kemnath kennt das Altenheim und unterstützt die Bewohner schon seit mehr als 20 Jahren. Die Vertreter der Kroatienhilfe Kemnath beschlossen, den Bewohnern für vier Wochen ein besseres Abendessen zu finanzieren. 1.000 Euro sind hierfür nötig gewesen. Die Leiterin des Heimes Ivona Kraljic und der Vorsitzende des Wohltätigkeitsvereins Drazan Cule sowie ein Mitarbeiter der Pfarrei verwalten die Spenden und teilen das Geld gut ein, damit es für die vorgesehene Zeit auch reicht. Weitere 1.500 Euro bekam das Heim, um damit Pellets für die Heizung des Heimes zu kaufen, weil sie im Sommer deutlich günstiger sind als im Winter.
Nach nicht einmal vier Tagen und knapp 3.000 Kilometern waren Fiebig, Pscherer und Krannich wieder zu Hause. Insgesamt haben die Kemnather bei dieser Fahrt 9.100 Euro an Hilfe an fünf Heime gegeben. Alles finanziert wie immer durch Zuwendungen ihrer treuen Spender.
Wer die Arbeit der Kroatienhilfe unterstützen will kann dies am besten tun mit einer Geldspende auf das Konto der Kroatienhilfe bei der Sparkasse Opf.Nord mit der IBAN DE30 7535 0000 0000 0073 77 Bei Angabe der vollen Adresse gibt's natürlich eine Spendenquittung, über die sich das Finanzamt dann an der Arbeit der Kemnather indirekt mit beteiligt.