Es war ein festlicher Moment, als die 22 Firmlinge mit ihren Patinnen und Paten zusammen mit Bischof Gregor Maria Hanke in die voll besetzte Kirche eingezogen sind. Neben Pfarrer Roland Klein begrüßten die beiden Firmlinge Anna Rösch und Raphael Walz den Bischof in der katholischen Diasporapfarrei Heldmannsberg. Dabei stellte der Ortsgeistliche fest, dass die Firmlinge in diesem Jahr aus den beiden Pfarreien Heldmannsberg/Pommelsbrunn und Neukirchen kommen, in 18 verschiedenen Ortschaften wohnen und dass immerhin neun der 22 Firmlinge Ministrantinnen und Ministranten seien.
Die beiden Firmlinge berichteten von ihrer Vorbereitungszeit auf die Firmung und stellten dabei insbesondere die Sternsingeraktion vor, bei der in den beiden Pfarrgemeinden rund 130 Sternsinger zum Jahreswechsel unterwegs waren und etwa 30.000 Euro für Kinderprojekte eingespielt haben, worauf man in „unseren kleinen Pfarreien schon etwas stolz sei“, und auch, dass die Firmlinge hier ihren Teil dazu beitragen konnten.
Die Gottesdienstbesucher staunten dann nicht schlecht, als der Bischof bei seiner Predigt mit dem Beatles-Song „All you need is love“ begonnen hat und dabei die Anwesenden zum Mitsingen animiert hat. Er schlug dabei den Bogen von der politischen Situation, als John Lennon und Paul McCartney 1967 dieses Lied auf den Markt gebracht hatten, hin zur heutigen Lage, die durchaus vergleichbar sei. Damals habe es den „kalten Krieg“ gegeben, der den Menschen viel Angst gemacht habe. Und hier sollte das Lied den Menschen Freude bringen, aber auch darauf hinweisen, dass nicht Krieg und Terror, sondern ein dauerhafter Frieden die Menschen glücklich mache, der nur durch Liebe verwirklicht werden könne. „Auch heute sind wir wieder in einer Situation, wo ein Aggressor die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt“, so der Bischof. Hier könnte gerade unser Glaube mit seiner Hauptbotschaft Liebe und deren Umsetzung im alltäglichen Leben ein passender Gegenentwurf sein.
Der Bischof leitete hier auf den Heiligen Geist über, der der Menschen die Kraft gebe, dass das beim Einzelnen im Alltag auch immer wieder gelingt. Daher sei die Firmung ein großes Geschenk, in der die Firmlinge den Heiligen Geist zunächst erbitten und dann auch erhalten.
Der Bischof rief die Firmlinge aber auch dazu auf, in ihrem Leben den Kontakt zu Gott nicht abreißen zu lassen. „Wir brauchen die Verbindung zu Gott und zum Heiligen Geist genauso wie ein Elektroauto die Wallbox“, so der geistliche Oberhirte der Diözese Eichstätt. „Wenn das Auto nicht immer wieder an der Wallbox angeschlossen wird, bleibt es irgendwann liegen.“ Genauso müssten die Christen sich immer wieder im Glauben stärken durch das Gebet und durch den Empfang der Sakramente, insbesondere die Kommunion. „Vergesst nicht, Eure Seele immer wieder an der geistlichen Wallbox bei Jesus aufzuladen“, so der Bischof.
Im Anschluss an die Predigt traten die Firmlinge vor den Bischof, der ihnen einzeln die Hände aufgelegt und mit dem Chrisamöl gesalbt hat. Zuvor wurden die sieben Gaben des Heiligen Geistes für die Firmlinge erbeten. Die Firmung wurde gestaltet von der Gruppe Ichthys, der der Bischof am Ende des Gottesdienstes für ihr hervorragendes Spielen gedankt hat. „Die Pfarrei kann stolz sein auf so eine tolle Musikgruppe!“, so der Bischof.
Am Ende des Gottesdienstes bedankten sich die Firmlinge mit einem Geschenk bei Gemeindereferentin Stefanie Seufert-Wolf, die die Firmlinge in zahlreichen Veranstaltungen auf die Firmung vorbereitet hatte. Dabei kam bei der langjährigen pastoralen Mitarbeiterin etwas Wehmut auf, war es doch ihre letzte Firmgruppe, die sie zur Firmung geführt hatte.
Nach dem Gottesdienst konnten sich die Erwachsenen beim Stehempfang stärken, während die Firmlinge die Gelegenheit nutzten, um mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen und sich ihre Bibeln, die sie zuvor von der Pfarrei als Geschenk bekommen haben, vom Bischof signieren zu lassen.