Wanderführer Reinhard Schwarz hat in den vergangenen Tagen eine über 6 km lange Wanderung zu einem ungewöhnlichen Ziel organisiert. Das Besondere an dieser sportlichen Unternehmung war das Ziel: die Wüstung „Siebenlind“ im Steinwald. Die Siedlung wurde bereits 1205, also vor etwa 820 Jahren, urkundlich erwähnt.
Schwarz beeindruckte die Teilnehmer mit ausführlichen geschichtlichen Erläuterungen. Er bezog sich dabei auf die historischen Ausführungen der Schrift Nr. 5 „Wir am Steinwald“ der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth. In dieser Publikation hatte unter anderem der Kreisheimatpfleger Schraml aus Fuchsmühl vor Jahren eingehende Forschungen angestellt und bemerkenswerte Erkenntnisse gewonnen, unter anderem aus dem Hauptarchiv Amberg.
Schwarz erzählte von Menschen, die einst in den Urwald vordrangen, am Dürrnbach einfache Behausungen erbauten und dort lebten. Zehn Rinder sicherten zeitweise ihre Existenz. Aus den Archiven geht auch hervor, dass sie um 1700 bereits Steuern zahlen mussten – es ist von einem Gulden die Rede. Um 1747 gehörte Siebenlind mit seinem damaligen Besitzer Johann Weidner zum Friedenfelser Ortsteil Bärnhöh. Danach verliert sich nach rund 550 Jahren allerdings die Spur dieser frühen Siedlung im nördlichen Teil des Steinwalds, der sogenannten Dirner Wies.