Veröffentlicht am 02.02.2024 11:38

Feuerwehrleute aus Störnstein und Neustadt absolvieren Sanitätergrundausbildung

von Beitrag, Externer

19 Feuerwehrkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Störnstein und Neustadt legen ihre Prüfung für die Sanitätsgrundausbildung ab. Jürgen Schindler (links) und Tanja Schwamberger (rechts) versorgen das „Unfallopfer” Johannes Windschiegl (Mitte).  (Bild: Corinna Hagn/exb)
19 Feuerwehrkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Störnstein und Neustadt legen ihre Prüfung für die Sanitätsgrundausbildung ab. Jürgen Schindler (links) und Tanja Schwamberger (rechts) versorgen das „Unfallopfer” Johannes Windschiegl (Mitte). (Bild: Corinna Hagn/exb)
19 Feuerwehrkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Störnstein und Neustadt legen ihre Prüfung für die Sanitätsgrundausbildung ab. Jürgen Schindler (links) und Tanja Schwamberger (rechts) versorgen das „Unfallopfer” Johannes Windschiegl (Mitte). (Bild: Corinna Hagn/exb)

Eine stark blutende Wunde, eine Motorsäge und ein aufgeregtes Opfer erwarteten Tanja Schwamberger und Jürgen Schindler von der Feuerwehr Störnstein bei ihrer praktischen Prüfungder Sanitätsdienstgrundausbildung an der Kulturscheune in Störnstein. Nach der theoretischen Prüfung sowie der Abnahme der Herz-Lungen-Wiederbelebung mussten die 19 Prüflinge der Feuerwehren Störnstein und Neustadt bei der Abschlussprüfung anhand praktischer Fallbeispiele ihr Können beweisen. Wie im Ernstfall wurden Schwamberger und Schindler zum Einsatz alarmiert. Unter den Augen von Notarzt und Kreisfeuerwehrarzt Rüdiger Hettler sowie Prüferin Celina Reichl, Rettungssanitäterin in Ausbildung zur Notfallsanitäterin des BRK Kreisverbands (KV) Weiden-Neustadt, versorgten die beiden Prüflinge schnell die nach einem Motorsägenunfall stark blutende Wunde am Unterarm des „Unfallopfers” Johannes Windschiegl. Sowohl Schwamberger als auch Schindler handelten schnell, überprüften Blutdruck und Puls sowie den Zuckerwert, wirkten immer wieder beruhigend auf das Opfer ein und erklärten ihre Handlungsschritte bis zum Eintreffen des Notarztes, dem sie den Fall fachmännisch übergaben.

„Diese Ausbildung ist keine Pflichtaufgabe der Feuerwehr, wir haben das in Störnstein erstmalig durchgeführt“, erklärte Schwamberger, Notfallsanitäter bei der DRF Luftrettung und selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Störnstein. „Eine solche Ausbildung ist deutlich umfangreicher als ein Erste-Hilfe-Kurs, detaillierter was Krankheitsbilder angeht, spezifischer im Umgang mit medizinischem Equipment und auch der rechtliche Hintergrund wird vermittelt“, betonte er.

Neben dem Motorsägenunfall wurden weitere Szenarien nachgestellt, zum Beispiel eine Verbrennung, eine Kopfplatzwunde nach einem Sturz oder ein Schlaganfall. Geschminkt wurden vier Personen, die die Opfer darstellten, von Eva Bühler, Datenschutzkoordinatorin beim BRK KV Weiden-Neustadt. Sie arbeitet ehrenamtlich für derartige Ausbildungen. „Wir wollen, dass die Prüflinge den Notfall so realitätsnah wie möglich erleben“, sagte Bühler. „Wir können selbst Amputationen oder einen offenen Bauch darstellen, zum Schminken der stark blutenden Wunde haben wir etwa 20 Minuten gebraucht“.

48 Unterrichtseinheiten haben die Prüflinge der Wehren Störnstein und Neustadt unter der Leitung von Noah Lugert vom BRK KV Weiden-Neustadt innerhalb von gut zwei Monaten abgeleistet. Mehrere tausend Euro habe die Gemeinde in diese Ausbildung investiert. „Das Geld ist mehr als sinnvoll angelegt“, betonte Schwamberger. Künftig seien alle zwei Monate Übungsabende sowie einmal jährlich eine Auffrischung des Erlernten geplant.

Die Idee zur Ausbildung sei bei einer gemeinsamen Fahrt mit dem Rettungswagen entstanden, berichtet Marius Schmid, Rettungssanitäter und Erster Kommandant der Feuerwehr Störnstein. „Uns geht es in erster Linie darum, das therapiefreie Intervall, also die Zeit zwischen Notfall und Eintreffen qualifizierter medizinischer Hilfe zu verkürzen“, erklärte er, „wenn die hochfrequentierten Rettungsdienste aus der Region gerade unterwegs sind, können wir schnell vor Ort sein“. Hauptaufgabe der Feuerwehr sei dies nicht. „Wir wollen dem BRK und anderen Institutionen keine Konkurrenz machen, lediglich die Lücken schließen und im Ernstfall Zeit sparen“, betonte Schmid. Die Bevölkerung könne von dieser Hilfe profitieren.

Weitere Ziele habe sich die Störnsteiner Wehr bereits gesetzt. „Wir wollen uns einen Defibrillator anschaffen, ein Gerät, das zur Wiederbelebung eingesetzt werden kann“, so Schmid. Damit könne im Ernstfall sehr schnell geholfen werden. Rund 3000 Euro kostet das medizinische Gerät. Für die Anschaffung sind die Ehrenamtlichen auf Spenden angewiesen. Wer finanziell unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an die Vorstandschaft der Feuerwehr Störnstein unter vorstand@feuerwehr-stoernstein.de wenden.


„Uns geht es in erster Linie darum, das therapiefreie Intervall, also die Zeit zwischen Notfall und Eintreffen qualifizierter medizinischer Hilfe, zu verkürzen.“

Marius Schmid, Erster Kommandant der Feuerwehr Störnstein

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