Unter feierlichen Bläserklängen zogen die evangelischen Männerbünde Sulzbach und Rosenberg mit ihren prächtigen Fahnen durch die Stadt. Auch Pfarrer Dr. Roland Kurz, der Kirchenvorstand und weitere Gläubige folgen der Bergknappenkapelle. Sie alle reihten sich in den Festzug zur Christuskirche ein, um die Reformation zu feiern. Grund, freudig an dieses Ereignis vor über 500 Jahren zu erinnern, gibt es genug, denn Martin Luther hat den Christen die Angst genommen und ihnen die Gewissheit gegeben, dass Gott gnädig ist. Diese Gnade ist ein Geschenk, das umsonst gegeben wird, betonte der Pfarrer, „wir verdienen sie nicht, wir versuchen nur, in Reaktion darauf zu leben.“ Diese befreiende Erkenntnis hat Luther im Brief des Paulus an die Römer 3, 21-28 gefunden, und diese wichtige Bibelstelle legte Kurz seiner Predigt zugrunde. Der Pfarrer führte aus, dass Gott im Alten Testament Gerechtigkeit will. Aber durch das Kreuz Christi gehe Gott einen Schritt weiter, er versöhne alle Menschen, Frauen und Männer, Juden und Heiden mit sich selbst. Gott habe in Christus alles Nötige getan, so dass die Menschen ein neues Leben kraft der Gnade Gottes beginnen können, denn Gott begnadigt den Sünder, er nimmt ihm die Last seiner Sünden. „Wenn wir begnadigten Sünder in unserem Inneren Güte, Menschenfreundlichkeit und Mitgefühl wachsen lassen, dann bereiten wir den Weg dafür, dass sich weltweit Grundlegendes in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verändern kann“, schloss Kurz. Im Abendmahl feierten die Gottesdienstbesucher die Gnade Gottes.