„Eine neue Aktualität” sprach Pater Hermann Josef Kugler dem Volkstrauertagsgedenken beim Speinsharter Gedenkakt für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft zu: Die große Zahl bewaffneter Konflikte in entfernten und nahen Regionen der Welt mahne dazu, sich im „Geist der Geschwisterlichkeit” auf „Frieden und Gerechtigkeit” und die tätige Abwehr von Unrecht zu besinnen, wie es auch göttlicher Weisung entspreche.
Diesem Appell schloss sich Bürgermeister Albert Nickl an, der den Volkstrauertag einen „Tag der Erinnerung, der Trauer, der Warnung und der Hoffnung” nannte. Wer willens sei, aus der Geschichte zu lernen, wozu nicht zuletzt die Erinnerung an die 65 Millionen weltweiten und die 118 Speinsharter Opfer der beiden Weltkriege gehöre, der könne auch „die Zukunft besser meistern”. Wie nötig diese Besinnung und wie ungebrochen groß die Kriegsgefahr sei, zeigten die Ereignisse in der Ukraine und im Nahen Osten. In nicht wenigen Ländern propagierten überdies „Autokraten Krieg und Gewalt als vermeintlich probates Mittel der Zukunftsbewältigung”, die Demokratie werde „immer mehr in Frage gestellt”.
Um so wichtiger sei es, die Demokratie als Garantin von Menschenrechten, Freiheit und Wohlstand „zu verteidigen und tagtäglich zu leben”, denn Demokratie sei „kein Selbstläufer”. Unabdingbar seien die verantwortungsbewusste und weitblickende Ausübung des Wahlrechtes und die Mitgestaltung des Gesellschaftslebens „im Kleinen und im Großen”. Im Namen der Gemeinde und der Soldatenkameradschaft legten Albert Nickl und Kameradschaftsvorsitzender Helmut Schmidt Kränze am Gefallenenmahnmal gegenüber der Klosterkirche nieder, und mit dem Abspielen des „Liedes vom guten Kameraden”, der Bayern- und der Bundeshymne durch die Creußener Musikkapelle, die auch den Gottesdienst musikalisch begleitet hatte, schloss der Gedenkakt.