Wenn in Deutschland der Notfall eintritt – sei es bei Hochwasser, Großbrand oder Pandemie – stehen sie bereit: Die rund 1,76 Millionen Menschen, die sich laut der aktuellen Studie „Engagement im Ernstfall“ im Bevölkerungsschutz engagieren. Damit setzen sich etwa drei Prozent der hier lebenden Menschen freiwillig für den Schutz ihrer Mitmenschen ein. Herausgegeben wurde die Studie von Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) im Stifterverband im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die Ergebnisse unterstreichen einmal mehr, wie unverzichtbar dieses Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.

Zwei Säulen, ein Ziel: Schutz und Hilfe im Krisenfall

Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ruht auf zwei zentralen Säulen: dem Zivilschutz, für den der Bund verantwortlich ist – mit dem Technischen Hilfswerk (THW) als wichtigem Akteur – und dem Katastrophenschutz, der in der Verantwortung der Länder liegt. Ergänzt wird diese Struktur durch anerkannte Hilfsorganisationen wie z. B. die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

Klimawandel als Herausforderung

Der Bericht macht deutlich: Die Belastung für den Bevölkerungsschutz nimmt spürbar zu. Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 oder die erneuten Hochwasserlagen im Jahr 2024 sind keine Ausnahmen mehr – sie sind Symptome einer besorgniserregenden Entwicklung. Die Studie warnt: „Die wachsende Zahl von Bedrohungslagen und Krisensituationen unterstreicht die Notwendigkeit, den Bevölkerungsschutz weiter auszubauen, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.“

Ehrenamt zwischen Stabilität und Wandel

Zwar ist die Zahl der freiwillig Engagierten weiterhin beachtlich, doch die Studie identifiziert einen Trend, der Sorgen bereitet: Viele Menschen bringen sich lieber kurzfristig in konkreten Projekten ein, als sich langfristig zu verpflichten.

Beispiel Schwandorf und Schwarzenfeld: Ehrenamt bei den Johannitern
Wie wichtig das Engagement vor Ort ist, zeigt das Beispiel der Johanniter in Schwandorf und Schwarzenfeld. 137 aktive Mitglieder engagieren sich in den beiden Ortsverbänden. Sie können im Ernstfall vielfältige Aufgaben übernehmen beispielsweise den Aufbau und den Betrieb von Sanitätszelten zur medizinischen Versorgung von verletzten Personen oder von Notunterkünften zur Unterbringung und Verpflegung von Betroffenen. Ehrenamtliche durchlaufen dafür umfassende Schulungen. Tobias Karl, Mitglied des Regionalvorstandes bei den Johannitern in Ostbayern, bringt es auf den Punkt: „Der Katastrophenschutz ist und bleibt ein essentieller Teil der Gesellschaft. Die Ehrenamtlichen opfern ihre Zeit, um im Ernstfall helfen zu können.“

Das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz ist nicht nur der Einsatz im Krisenfall. Es ist das Gefühl, gebraucht zu werden, Teil eines starken Teams zu sein – und dabei Sinn und Erfüllung zu finden. Auch die Studie bestätigt, dass für die Ehrenamtlichen nicht nur den Wunsch zu helfen, sondern auch der Spaß an der Tätigkeit und der Beitrag zum Gemeinwohl im Vordergrund steht.

Wer sich für ein Ehrenamt interessiert, ist bei den Johannitern herzlich willkommen. Uli Pidrmann, zuständig für den Katastrophenschutz bei den Johannitern in Schwandorf, betont: „Die ehrenamtliche Tätigkeit ist sehr vielfältig. Bei uns kann jeder seine Fähigkeiten einbringen und zum Wohl der Gemeinschaft nutzen.“ Mehr Informationen unter: www.johanniter.de/ehrenamt-ostbayern

Kontakt Ortsverband Schwandorf:
Tel.: 01604445704
Mail: uli.pidrmann@johanniter.de

Kontakt Ortsverband Schwarzenfeld:
Tel.: 0176 16969101
Mail: OV.Schwarzenfeld@johanniter.de

Die Johanniter in Ostbayern
Der Regionalverband Ostbayern ist Teil der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit über 1900 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten und Einrichtungen bieten die Johanniter zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Menschen in der Region. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahrdienst, Rettungsdienst, Tagespflege und vielen weiteren Angeboten sind die Johanniter in Ostbayern für die Menschen da. Dazu betreiben die Johanniter das Inklusionshotel INCLUDiO in Regensburg und sind mit dem Johannes-Hospiz in Pentling und dem Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf auch in der Hospizarbeit tätig. Insgesamt 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den sechs Johanniter-Ortsverbänden in Großköllnbach, Kelheim, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Schwarzenfeld im Rettungsdienst, im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention, in den Rettungshundestaffeln, bei den Hunden im Therapieeinsatz, in der Johanniter-Jugend und vielen weiteren Einsatzgebieten für die Menschen.