„Die Liturgie - Gottesdienst und Dienst vor Gott” - so begann Pfarrer Sven Grillmeier seine Ausführungen als Referent eines Einkehrnachmittags, zu dem der Frauen- und Mütterverein ins Jugendheim eingeladen hatte. Bewusst habe man die Veranstaltung für alle Interessierten offen gehalten, weshalb auch einige Männer den Ausführungen des Referenten folgten, wie es in einer Mitteilung heißt. Mit dabei waren auch Pfarrer Joseph und Kaplan P. Martin.
„Die heilige Woche ist die Trauerwoche”, erläuterte der Referent. Die Farbe Rot, die für den König von Jerusalem stehe, werde am Palmsonntag verwendet. Grillmeier verwies unter anderem auf Palmprozession, Palmkätzchen, Palmsträuße und Palmkreuzchen. Freud und Leid lägen für einen überzeugten Christen beieinander. Die Farbe Weiß verwende man am Gründonnerstag. Der Begriff leite sich von „Greinen und Weinen” ab - Freudentränen für neu aufgenommene Gläubige. Das Abendmahl werde in der Eucharistie mit Brot und Wein gefeiert, das Gloria werde mit Orgel, Gesang und Glockengeläut verstärkt. Die Fußwaschung erfolge auch an diesem Tag, im Dom werde das Priesterversprechen erneuert. Danach folge die Ölbergwache.
Am Karfreitag kehre die Farbe Rot zurück. „König und Blut”, so der Referent dazu. Es handele sich um einen Fast- und Abstinenztag, erlaubt seien eine einmalige Sättigung und eine kleine Stärkung. Nach dem Kreuzweg folge am Nachmittag in einer Andacht die Kreuzverehrung mit großen Fürbitten. „Die Glocken schweigen und die Karfreitagsratsch'n kommen zum Einsatz. Dann ist die Grabesruhe des Herrn”, so Grillmeier weiter. Am Ostersamstag, noch in der Nacht, werde die Osterkerze mit den fünf Wundmalen entzündet. Laut Grillmeier folgen das Taufversprechen, die Wasserweihe und die Speisenweihe. „Es ist der längste Gottesdienst im Jahreskreis”, so der Referent.
Nach dem Vortrag wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet, wie es abschließend heißt.