Großer Tag für die Expositur St. Salvator, gab es doch gleich zwei Anlässe zu feiern: die Segnung der Kirche bei der ersten abgehaltenen Messe am Kirchweihsonntag im Jahr 1934 und die Segnung der grundlegend sanierten Weise-Orgel. Nach dem großen Einzug der Ministranten und des Stadtpfarrers Thomas Peter Kopp erläuterte Kirchenpfleger Josef Schieder die Hintergründe zu dieser Festmesse. 1934 wurde Anfang März die an gleicher Stelle stehende Katharinenkirche unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Störnstein abgerissen und mit dem Neubau der Salvatorkirche begonnen. Die Grundsteinlegung fand am Sonntag, 17. Juni 1934, statt. Man muss sich bewusst machen, dass die komplette Kirche ohne Kran oder andere Hilfsmittel, sondern nur mit Gerüsten und in Handarbeit errichtet wurde. Die Arbeiten gingen zügig voran und im „Neuen Tag“ vom 20.10. 1934 war zu lesen:
„Keinen passenderen und schöneren Tag hätte sich Störnstein zur Einweihung der neuen Kirche auswählen können als das morgige Kirchweihfest.” Die Segnung des Gotteshauses nahm im Auftrag des Bischofs Geistlicher Rat Wilhelm Hecht vor.
An dieses Ereignis, die heute unvorstellbare Arbeitsleistung, an den großartigen Zusammenhalt und die Opferbereitschaft der damaligen Bevölkerung und den unermüdlichen Einsatz von Pfarrer Hecht wolle man heute erinnern, sagte der Kirchenpfleger.
Außerdem wurde in den vergangenen Jahren die grundhafte Reinigung, Sanierung und Erneuerung der Weise-Orgel aus dem Jahr 1953 geplant und durchgeführt. Den Auftrag erhielt die Orgelbaufirma Thomas Jann aus Alkofen. Das Instrument wurde im vergangenen Oktober komplett zerlegt und in die Werkstatt der Firma Jann verfrachtet. Dort erfolgten Reinigung, Ausbesserung vorhandener Schäden, Bekämpfung des Holzwurms und diverse andere Arbeiten. Anfang Dezember wurden die Orgelteile wieder zurückgebracht und zusammengebaut. Im Januar 2024 war ein Mitarbeiter über mehrere Wochen mit dem Stimmen sämtlicher Orgelpfeifen beschäftigt.
Ausgetauscht wurde die pneumatische Ansteuerung der einzelnen Pfeifen gegen eine elektronische Steuerung durch Magnetventile. Das Pfeifenwerk wurde mit einer Oboe ergänzt und die Orgel mit einem Midi-Rekorder ausgestattet, mit dem es möglich ist, die abgespeicherten Lieder auch ohne Organisten abspielen zu können. Dies ist für die Zukunft sicher eine sinnvolle Investition.
Anfang Februar dieses Jahres wurden die Arbeiten zur vollen Zufriedenheit des Orgelsachverständigen Gerhard Siegl und der Kirchenverwaltung abgeschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 108 000 Euro. Einen ganz besonderen Dank sprach der Kirchenpfleger Sebastian Müller aus, der unentgeltlich die erforderlichen Elektroinstallationsarbeiten erledigt hat. Die Diözese Regensburg hat das Projekt mit 45 Prozent gefördert.
Stadtpfarrer Kopp versuchte mit Hilfe der Kinder dem Wort Kirche und ihrer Bedeutung auf die Spur zu kommen und leitete dann über auf die Kirchenmusik und betonte die Stellung der Orgel bei Gottesdiensten. Man nenne sie seit altersher die „Königin der Instrumente”, weil sie alle Töne der Schöpfung und des menschlichen Empfindens zum Klingen bringe. Der Seelsorger dankte allen, die sich in diesem Bereich der Liturgie zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen engagieren. Mit Weihwasser und Weihrauch nahm er im Anschluss die Segnung der sanierten Orgel vor.
Der Gottesdienst wurde musikalisch durch den Organisten Karlheinz Schreiner, der bereits seit 47 Jahren die Orgel spielt, mit Orgel und Trompete begleitet. Für eine weitere festliche Note sorgte der Wilchenreuther Kirchenchor unter Leitung von Bernhard Schmaus.
Nach dem Gottesdienst fand auf dem Kirchplatz ein kleiner Stehempfang statt, der von Gästen und Einheimischen sehr gut angenommen wurde.