16 % der Pflegekräfte in Deutschland sind Migranten, überwiegend Frauen. Für viele Neubürgerinnen und Neubürger ist die Pflege im Krankenhaus, im Seniorenheim oder in der ambulanten Altenpflege also ein interessantes Berufsfeld. Deshalb unternahm der B2-Berufssprachkurs der VHS Amberg-Sulzbach mit seiner Dozentin Corinna Groth eine Exkursion zum Dr.-Stephan-Kastenbauer-Haus der Diakonie, um aus erster Hand zu erfahren, wie eine Pflegeausbildung abläuft und wie die Arbeit in einem Seniorenheim aussieht. Pflegedienstleiterin Cynthia Stephan stellte das Haus vor. Mit 52 Bewohnern ist es eine kleine Einrichtung mit persönlicher Atmosphäre. Sie erklärte den Deutschlernenden, dass die Bewohner dann kommen, wenn es zuhause gar nicht mehr geht. Mit individueller Pflege, persönlicher Betreuung und einem vielfältigen Freizeitprogramm „schauen wir, dass wir den Bewohnern eine schöne Zeit machen können. Man kann mit den alten Leuten noch so viel Spaß haben!“ Die Besucher von der VHS legen bald ihre B2-Prüfung ab und werden danach Arbeit suchen. Eine Tätigkeit im Seniorenheim ist für einige interessant, deshalb stellten sie viele Fragen über die Ausbildung zur Pflegefachkraft oder zum Pflegefachhelfer und erkundigten sich nach Weiterbildungsmöglichkeiten. Palliativpflege, Wundmanagement oder eine berufliche Weiterentwicklung als Ausbilder sind nur einige der vielen Möglichkeiten. „Ist das nicht körperlich sehr harte Arbeit“, fragte eine Teilnehmerin. Stephan erläuterte, dass das Haus seinen Mitarbeitern Kinästhetik-Schulungen und Gesundheitstage anbietet, damit sie leistungsfähig bleiben, dass es aber auch technische Hilfsmittel gibt. Mit einem Patientenlifter kann man Personen, die gestürzt sind, aufheben, eine Aufstehhilfe unterstützt beim Wechsel vom Bett in den Rollstuhl. „Es ist der schönste Beruf, den es gibt“, fasste Stephan zusammen.