Sportler aus der Oberpfalz, Belgien, dem Münsterland, Chemnitz und Österreich trafen sich zum 6. MKKI International Gasshuku (Jahrestreffen von Budosportlern) in Eschenbach.
Zu Beginn des Lehrgangs hießen 1. Bürgermeister Marcus Gradl und der Sportvorstand des SCE, Michael Brüchner, die Teilnehmer willkommen und überreichten Gastgeschenke. Lehrgangsleiter war der Präsident des Matayoshi Kobudo Kodokan International (MKKI), Sensei Franco Sanguinetti, 9. DAN MK. Unterstützt wurde er dabei von einem Senior Instructor seines Lehrteams, Sensei William Gaines, 6. DAN MK.
Sanguinetti wurde auf Okinawa ausgebildet und von Shinpo Matayoshi Sensei persönlich beauftragt, diesen Kobudo-Stil außerhalb Japans zu repräsentieren. Beide Amerikaner verbringen jährlich mehrere Wochen auf Okinawa, um mit dortigen Großmeistern zu trainieren, alte Verbindungen zu pflegen und neue Entwicklungen aufzunehmen. Kobudo ist eine Kampfkunst, die Bewegungsabläufe des Karate mit der Handhabung bäuerlicher Alltagsgegenstände („Waffen“) des 16. Jahrhunderts zu einer effektiven Selbstverteidigung verbindet. Geübt wurden im Verlauf des Lehrgangs Techniken mit Bo (Langstock), Sai (Gabel) sowie Tonfa (Schlagholz).
Natürlich sind diese Bauerngeräte keine wirklichen Waffen und werden auch nicht dazu benützt, um jemanden anzugreifen. Aber um die in einer Kata (Übungsform) festgelegten Bewegungen unter gleichzeitigem Umgang mit diesen Gegenständen präzise auszuführen, werden seitens der Übenden höchste Konzentrationsfähigkeit und ein enormes Reaktionsvermögen vorausgesetzt. Neben der physischen Beanspruchung durch die für einen Laien äußerst komplizierten Techniken stellte die Unterrichtssprache Englisch eine weitere Herausforderung dar. Wiederholte Demonstrationen und die Aufbereitung komplexer Formen in detaillierte kleine Schritte sorgten bei den Kobudosportlern aber dafür, dass wirklich keine Fragen offen blieben. Auch der disziplinierte Umgang der Kämpfer miteinander sowie der gegenseitige Respekt, beides wichtige Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung aller Kampfsportler, prägten die intensiven Trainingseinheiten dieses dreitägigen Seminars in der Mehrzweckhalle des Gymnasiums. Die unkomplizierte und wohlwollende Art des Lehrgangsleiters ließ eine Lernatmosphäre entstehen, in der sich, trotz des kräftezehrenden Übungsprogramms, sämtliche Kobudokämpfer erkennbar wohl fühlten.
Dem Abschluss des Lehrgangs am Sonntagnachmittag blieben Leistungsfeststellungen vorbehalten, die für die Eschenbacher Kandidaten äußerst erfolgreich verliefen:
Nico Schürger 7. Kyu (Gelbgurt)
Manfred Plößner 5. Kyu (Grüngurt)
Luca Matteo Franco 3. Kyu (Braungurt)
Natalia Franco 1. Kyu (Braungurt mit 2 schwarzen Streifen)
durften sich über bestandene Prüfungen und neue Ausbildungsgrade freuen.
Der heimische Dojo-Trainer, Christian Brüchner, 3. DAN MK, zeigte sich mit dem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung äußerst zufrieden. Sichtbar erleichtert bedankte er sich bei seinen Helferinnen und Helfern, die mit ihrem dreitägigen Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieses Events leisteten.