Architekt Karlheinz Beer (2.v.re.) diskutiert mit Mitgliedern des Oberpfalzvereins über die Zukunft des Bauens in der Region.  (Bild: Silke Winkler)

Vortrag im Oberpfalzverein

Der Erhalt der historischen Bausubstanz in der Region liegt dem Oberpfalzverein am Herzen. Dass der Verein den Architekten und Stadtplaner Karlheinz Beer als Referenten für einen Vortrag zum Thema „Der Heimat Zukunft Bauen“ gewinnen konnte, erwies sich als großer Glücksfall. Der Inhaber des gleichnamigen Architekturbüros kennt nämlich nicht nur die schönen Ecken von Weiden, sondern auch die zahlreichen Bausünden, die das gegenwärtige Stadtbild prägen. Diese stellte Karlheinz Beer in einem ebenso amüsanten wie ernüchternden Vortrag im Alten Schulhaus vor. Gleich zu Beginn seines Vortrags über die Zukunft des Bauens in der Region machte der Referent deutlich: „Qualitätvolles Bauen ist keine Selbstverständlichkeit.“ Ein positives Beispiel für gute Bauqualität sei die Altstadt von Weiden, da sie mit ihrer architektonischen Harmonie und den Grünflächen für Lebensqualität sorge. Damit endeten allerdings die guten Nachrichten über die Baukultur in Weiden. Gerade der lieblose Umgang mit qualitätvoller Bausubstanz sei laut Beer programmatisch für die Max-Reger-Stadt. Hierzu gehören unter anderem der Verkauf des denkmalgeschützten Flurerturms per Bieterverfahren sowie der vom Bauausschuss beschlossene Abbruch des historischen Wohnkomplexes in der Schweigerstraße, der glücklicherweise verhindert werden konnte. Auch der Bau des NOC sei ein Beispiel für ein eigentümliches Verständnis von baulicher Qualität. „Mit solchen und anderen stadtplanerischen Fehlentscheidungen hat man in den letzten Jahren viele positive Entwicklungen verhindert“, erklärte Beer den rund 40 Zuhörern. Die sich an den von Josef Karl organisierten Vortrag anschließende Diskussion zeigte das breite Interesse an dem Thema.
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