Geheime Gruft in Seeckendorfkapelle enthüllt
„Endlich ist das Geheimnis gelüftet“, war die einhellige Meinung der Teilnehmer der Jahreshauptversammlung des Friedhof-Fördervereins im katholischen Jugendheim. Was war geschehen? Im Frühjahr erhielt das Architektenbüro Plass von der Stadt den Auftrag, eine Voruntersuchung der Seeckendorfkapelle im Friedhof Brand durchzuführen. Dabei stieß man auf einen Türsturz im Unterbau der Kapelle, der Rätsel aufgab, wusste man doch nicht, was sich dahinter verbarg. Nach langen Überlegungen entschloss man sich, die zugemauerte Partie zu öffnen und mit Kamera und Fotoapparat zu erkunden, was drinnen war. Und siehe da, entdeckt wurden sechs Särge. So berichtete Baudirektor Stefan Büttner. Sofort trat Heimatforscher Martin Schreyer in Aktion. Er fand heraus, dass drei Särge aus Holz und drei aus Zink waren. Es handelte sich um Särge, in denen die Familienmitglieder des letzten Besitzers des Schlosses von Seeckendorf bestattet waren. Martin Schreyer konnte die einzelnen Särge identifizieren. Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Gruft zugemauert, weil angeblich unangenehme Düfte nach draußen drangen. Seitdem wusste niemand, was sich dahinter verbarg. Man möchte die Gruft nicht für das Betreten der Öffentlichkeit freigeben, so Büttner weiter, aber eine Möglichkeit schaffen, dass man den Innenraum einsehen kann.