„Endlich ist das Geheimnis gelüftet“, war die einhellige Meinung der Teilnehmer der Jahreshauptversammlung des Friedhof-Fördervereins im katholischen Jugendheim. Was war geschehen? Im Frühjahr erhielt das Architektenbüro Plass von der Stadt den Auftrag, eine Voruntersuchung der Seeckendorfkapelle im Friedhof Brand durchzuführen. Dabei stieß man auf einen Türsturz im Unterbau der Kapelle, der Rätsel aufgab, wusste man doch nicht, was sich dahinter verbarg. Nach langen Überlegungen entschloss man sich, die zugemauerte Partie zu öffnen und mit Kamera und Fotoapparat zu erkunden, was drinnen war. Und siehe da, entdeckt wurden sechs Särge. So berichtete Baudirektor Stefan Büttner. Sofort trat Heimatforscher Martin Schreyer in Aktion. Er fand heraus, dass drei Särge aus Holz und drei aus Zink waren. Es handelte sich um Särge, in denen die Familienmitglieder des letzten Besitzers des Schlosses von Seeckendorf bestattet waren. Martin Schreyer konnte die einzelnen Särge identifizieren. Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Gruft zugemauert, weil angeblich unangenehme Düfte nach draußen drangen. Seitdem wusste niemand, was sich dahinter verbarg. Man möchte die Gruft nicht für das Betreten der Öffentlichkeit freigeben, so Büttner weiter, aber eine Möglichkeit schaffen, dass man den Innenraum einsehen kann.
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen erklärte der Stadtbaumeister, dass im Friedhof Brand sehr viel investiert wurde. So konnte ein Stellplatz für den Friedhofabfall geschaffen werden; auch sind nun die Toiletten Tag und Nacht zugänglich. Weitere Maßnahmen werden folgen.
Vorsitzender Roland Blumenthaler gab bekannt, dass die Reihe „Lyrik in der Leichenhalle“ im nächsten Jahr fortgesetzt werde. Vorgesehen ist am 30. Mai ein Abend mit Nora Gomringer aus Bamberg. Kassiererin Ina Richter gab die Mitgliederzahl mit 65 an. Die Neuwahlen ergaben keine Veränderungen. 1. Vorsitzender Roland Blumenthaler, 2. Vorsitzender Alfons Prechtl, Schriftführer Wieland Schletz, Kassiererin Ina Richter, Beisitzer Gerhard Plass, Kai Steiner, Martin Weiß, Beate Degelmann und Martin Schreyer. Rechnungsprüfer Heike Hein und Gerhard Weiß.
In einem Fachvortrag stellten Dr. Annette Stoidner-Amann und Annett Müller das ambulante Palliativnetz (SAPV - Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung) im Dreiländereck vor. Sie erklärten ihre Motivation und ihre Ziele: „Wir möchten schwerstkranken und sterbenden Menschen helfen, ihr Leben bis zuletzt so zu gestalten, dass sie in Würde ihre Identität und ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich behalten. Die Unterstützung und Begleitung der Patientinnen und Patienten sowie der pflegenden Angehörigen in der häuslichen Umgebung liegen uns am Herzen.“ Die Basis des Tuns sind gute palliativ-medizinische und palliativ-pflegerische Kenntnisse. Telefonisch kann man jederzeit Kontakt aufnehmen unter 09283/883399-5.