„Saubere Platten und wuchtige Zinken” heißt der älteste Stammtisch im Gasthaus Zum Bartl. Dort am Feuerhof feierte er jetzt sein 60-jähriges Bestehen mit einem Grillabend. Vorsitzender Armin Kraus eröffnete ihn mit einem Dank an die Wirtsfamilie Lotter für die Gastfreundschaft über Jahrzehnte: „Das ist in der heutigen Gastronomie, wo das traditionelle Oberpfälzer Wirtshaus vom Aussterben bedroht ist, leider nicht mehr selbstverständlich.” Landrat Richard Reisinger gesellte sich als Privatmann zu der Veranstaltung, zu der die Brauerei Sperber Freibier spendierte.
Ein Auszug aus der Chronik blendete auf den Anfang der 1960er Jahre zurück, als sich fast täglich Arbeiter und ausgeruhte Ruheständler beim Bartl am Feuerhof zum Dämmerschoppen trafen. Meist begann schon um 17 Uhr eine Runde Tarock, und später wurde auch ein Schafkopf geklopft. Im Lauf der Zeit gesellten sich auch Jüngere dazu, und aus einer spontanen Bierlaune heraus hoben am 28. Februar 1964 acht Männer die Stammtischgesellschaft „Saubere Platten und wuchtige Zinken” aus der Taufe. Auf einer Papierserviette unterschrieben die Gründungsmitglieder Andreas Ertl, Fritz Schenkl, Wolfgang Hausner, Josef Müllner, Hans Rubenbauer, Josef Zangl, Adolf Hausner und Hans Pilhofer. Die Aufnahmegebühr legten sich auf 50 Pfennig fest, den monatlichen Beitrag auf 30 Pfennig. Zusammenkünfte gibt es bis heute am Donnerstag. Schon vom ersten Tag an bildete sich ein Vorstand, und von den Jahreshauptversammlungen werden Protokolle gefertigt. Ausflüge und Zusammenkünfte bringen den aktuell 25 Mitgliedern immer noch Spaß.
Eine Tischgesellschaft wie die „Sauberen Platten und wuchtigen Zinken” halte nicht automatisch 60 Jahre lang, erklärte Armin Kraus: „Das kann nur funktionieren, wenn die schwere und zeitraubende Stammtischarbeit zur nächsten Generation weitergegeben wird!”