Lebensrettung im Sportverein: Reanimationsschulung für mehr Sicherheit
In Kooperation zwischen der Deutschen Herzstiftung und dem DFB und BFV

Im Notfall zählt jede Sekunde: Um auf lebensbedrohliche Situationen vorbereitet zu sein, fand am Donnerstag, den 13. Februar 2025 eine Reanimationsschulung beim SC Kirchenthumbach statt. Die Deutsche Herzstiftung sowie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV), vertreten durch Jan Graf, vermittelten den Teilnehmenden lebensrettende Maßnahmen – mit besonderem Fokus auf die Herzdruckmassage und den Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED).

Plötzlicher Herzstillstand: Jede Minute zählt

„Jährlich erleiden rund 65.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb von Kliniken. Schnelle und entschlossene Hilfe kann Leben retten. Wir erinnern uns alle noch an den Juni 2021 als der dänische Nationalspieler Christian Eriksen im ersten Gruppenspiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten und damit für den Schreckmoment der gesamten Europameisterschaft gesorgt hatte. Deswegen ist es für uns elementar, das Thema in die Breite zu tragen und weiter dafür zu sensibilisieren“, erklärt BFV-Präsident Christoph Kern. Viele Sportler sind sich der Gefahr eines plötzlichen Herzstillstands nicht bewusst – doch gerade beim Sport kann es durch unerkannte Vorerkrankungen zu solchen Notfällen kommen.

Praktische Übungen: Reanimation und Defibrillation

Die Schulungsteilnehmenden, darunter Trainer, Spieler und Vereinsfunktionäre, erhielten eine theoretische Einführung und konnten anschließend die lebensrettenden Maßnahmen praktisch üben. Zunächst lernten sie, wie eine bewusstlose Person korrekt überprüft wird. Anschließend wurde die Herzdruckmassage trainiert: „Fester Druck auf die Mitte des Brustkorbs, etwa 100-120 Mal pro Minute – das kann über Leben und Tod entscheiden“, erklärte der Praxisanleiter Graf.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED). Diese Geräte sind in Kirchenthumbach im Rathaus, zu deren Öffnungszeiten, in der Sparkasse und der Raiffeisenbank zu finden und können durch gezielte Elektroschocks den Herzrhythmus wiederherstellen. „Viele Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen, aber ein AED gibt klare Anweisungen und kann von jedem Laien bedient werden“, so Graf weiter.

DFB und BFV setzen auf Aufklärung und Prävention

Der DFB und der BFV engagieren sich schon seit Jahren für die Schulung von Vereinen im Bereich der Ersten Hilfe. „Unsere Initiative ‚Herzretter im Fußball‘ soll sicherstellen, dass in jeder Mannschaft mindestens eine Person weiß, was im Notfall zu tun ist“, erklärte BFV-Präsident Christoph Kern.

Auch der SC Kirchenthumbach zieht ein positives Fazit: „Wir haben heute viel gelernt. Jetzt fühlen wir uns sicherer, im Ernstfall schnell zu handeln“, sagte die 2. Vereinsvorsitzende Nicole Schusser-Schindler. Fazit: Jeder kann Leben retten

Die Schulung machte deutlich: Reanimation ist keine Sache für Fachleute – jeder kann helfen. „Das Schlimmste ist, nichts zu tun“, betonte der Praxisanleiter. Mit Initiativen wie dieser soll das Bewusstsein für Erste Hilfe gestärkt und die Überlebenschancen bei plötzlichem Herzstillstand erhöht werden.

Der SC Kirchenthumbach empfiehlt allen Sportvereinen, eine solche Schulung durchzuführen – denn ein geschulter Ersthelfer kann den entscheidenden Unterschied machen. Durch diese Schulung, stehen auch seitens der Vorstandschaft Überlegungen an, eine Defibrillator anzuschaffen und am Sportgelände zu montieren.