Das Thema Nachbarschaftsstreit zog sich wie ein roter Faden durch die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Poppenricht. Bürgermeister Hermann Böhm konnte zwar noch keine verbindliche Aussage machen, wie es um einen neuen Standort für das Gerätehaus steht. Aber er zeigte sich zuversichtlich, dass die Grundstücksverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können und das Landratsamt als zuständige Baubehörde „mehr als genau prüfen wird, um den Neubau wasserdicht zu genehmigen”.
In seiner Rückschau erinnerte Vorsitzender Christian Krieger an einige Veranstaltungen wie die „Rama dama”-Aktion oder den „Tag der offenen Feuerwehr“. Um den Streit mit der Nachbarin kam auch Krieger nicht herum. Die Frau störe sich mittlerweile sogar an einer Infotafel in der Fahrzeughalle und am Außenlicht für den Vorplatz. Er sei froh, diesem Platz den Rücken kehren zu können. Mit Architekten, Gemeinde und Landratsamt sei man über Alternativen im Gespräch, was sich aber in die Länge ziehe.
Schatzmeister Matthias Scholz bezeichnete 2023 als investitionsreiches Jahr, durch Anschaffungen für die Jugend und für Vereinskleidung sei ein geringes Minus angefallen. Stellvertretender Kommandant Thomas Sadlo sprach von derzeit 49 aktiv Feuerwehrdienstleistenden, darunter 19 Atemschutzträger, 18 Maschinisten sowie 17 Aktive mit zusätzlicher Ausbildung als Sanitäter. Zu 17 Einsätzen, darunter vier Brände und zehn technische Hilfeleistungen, musste die Wehr laut Sadlo ausrücken. Es sei Zeit für ein neues Fahrzeug LF10, denn 35 Jahre machten sich beim alten LF8 bemerkbar und Ersatzteile seien teuer.
Als idealen Standort für den Gerätehausneubau erachtete Sadlo das Areal der ehemaligen „Drei Mohren“, eine Bauvoranfrage sei beim Landratsamt eingereicht. 17 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren gehörten der Jugendfeuerwehr an, teilte Jugendwartin Marion Hoppe mit. Sie hätten eine 24-Stunden-Übung absolviert, die Prüfung Jugendflamme gemeistert, ebenso die Bayerische Jugendleistungsprüfung und den Wissenstest. Hoppe forderte, die Werbung für die Jugendfeuerwehr zu verstärken.
Die Poppenrichter Feuerwehr gewährleiste die Sicherheit in der Gemeinde, wofür Bürgermeister Hermann Böhm den Aktiven höchsten Respekt zollte. Der Nachbarschaftsstreit in Poppenricht stoße bei anderen Feuerwehren in Bayern nur auf Unverständnis. Der Bau eines neuen Gerätehauses auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte „Drei Mohren” werde „von einer äußerst kompetenten Arbeitsgruppe geprüft, damit am neuen Standort der Feuerwehrbetrieb ungehindert aufrechterhalten werden kann”. Was den Geräthaus-Neubau und die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs angehe, stehe der Gemeinderat einstimmig hinter der Feuerwehr.
Wie Kreisbrandmeister Frank Schloß meinte, habe Poppenricht eine leistungsfähige Feuerwehr. Brigitte Lorenz, die Leiterin der VR-Bank-Zweigstelle in Poppenricht, überreichte einen Betrag für die Vereinskasse als Dank für die Arbeit der Feuerwehr. Für 10 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Dominik Schrödl und Thomas Aures geehrt, für 30 Jahre Michael Körber und Thomas Sadlo. 25 Jahre Mitglied im Verein sind Petra und Wilhelm Schinner, 30 Jahre Leonhard Donhauser und Andreas Meyer, 40 Jahre Franz Josef Flierl, Rudolf Kummert, Erich Rötzer und Hans Windisch, gar 50 Jahre gehören Helmut Geitner und Kurt Oppermann dem Feuerwehrverein an.