Michael und Annemarie Röser feierten kürzlich ein seltenes Ehejubiläum, das Paar aus Plößberg beging seine Eiserne Hochzeit. Am 17. Januar 1959 läuteten die Hochzeitsglocken für die damals 18-Jährige und den damals 20-Jährigen. Kennengelernt haben sie sich in der damaligen Heimatstadt von Annemarie Röser in Düsseldorf. Michael Röser kommt ursprünglich aus Chemnitz und wollte 1956 weg aus der russisch besetzten Ostzone Deutschlands. Er folgte einem Freund nach Nordrhein-Westfalen. Bei einer Tanzveranstaltung fasste sich Annemarie Röser ein Herz und nahm bei der Damenwahl ihren Michael an der Hand – und so entstand ein langes und glückliches Eheleben, erzählen die beiden auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.

Michael Röser erlernte zwar den Beruf des Herrenschneiders, arbeitete in Düsseldorf allerdings als Kranführer. Er ging bereits früh in Rente, mit 54 Jahren, berichtet der 85-Jährige. Auch seine Frau hatte verschiedene Arbeitsstellen, bis sie nach der Geburt der beiden Kinder Hausfrau wurde. Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor. Zur Familie gehören mittlerweile auch zwei Enkel und fünf Urenkel. Von Schicksalsschlägen blieb das Paar nicht verschont. Der Sohn starb im Alter von 43 Jahren an Lungenkrebs.

Immer wieder machte das Paar aus Düsseldorf Urlaub in der Oberpfalz. „Wir waren 35 Mal in Plößberg in Urlaub”, erzählt der Jubelbräutigam. Gerne erinnern sich die Rösers an Kurzurlaube, um die Kirchweih im Markt mitzufeiern. „Das hat uns immer sehr gefallen”, sagt der 85-Jährige.

Schon länger stand für das Ehepaar fest, dass es sich im Stiftland einen Alterssitz aufbauen möchte. Zunächst war es schwierig, eine passende Immobilie zu finden, doch 2002 klappte es. Die Rösers kauften ein Haus in der Schloßstraße und zogen im November vor 21 Jahren ein. Die Entscheidung haben sie nie bereut. Vor allem das Spazierengehen, eine Leidenschaft von Michael Röser, gehe in der Plößberger Umgebung sehr gut.

Eine große Feier zur Eisernen Hochzeit gab es nicht, berichtet das Jubelpaar. Die Tochter lebt noch in Düsseldorf, die Enkel zum Teil im Norden Deutschlands – so konnte die Familie nicht zum 65. Ehejubiläum anreisen. Dafür gratulierte Bürgermeister Lothar Müller dem Paar recht herzlich und überbrachte auch die Glückwünsche von Landrat Roland Grillmeier und Pfarrer Klaus Weber. Bei einem Gläschen Sekt wurden nette Geschichten aus vergangenen Zeiten ausgetauscht.