Haben Juden so etwas wie Bischöfe oder einen Papst? Was für religiöse Feste feiert man im Judentum und was ist ihr Highlight? Wie steht das Judentum zu Transgender? Hat sich seit dem Holocaust etwas an den jüdischen Gottesdiensten geändert? Haben Sie derzeit Angst, als Jüdin das Haus zu verlassen? Was dürfen Juden essen? Was darf man am Schabbat und was nicht? Wie heiraten Juden? Dürfen Juden Christen oder Muslime heiraten? Dürfen sich Juden scheiden lassen? Wie wird man Jude bzw. wird man getauft? Gibt es in der Synagoge so etwas wie Ministranten? Haben jüdische Kinder eine Kommunion, Firmung oder Konfirmation? Wofür braucht man die Gebetsbänder? Christen tragen ein Kreuz als Kettenanhänger. Was bedeutet der Davidstern? Dürfen Rabbiner heiraten? Dürfen Frauen Rabbi sein? Wer ist Jesus für die Juden? Gibt es Heilige bzw. Namenstage? Welches Jahr haben die Juden gerade in ihrer Zeitrechnung? Zahlen Juden Kirchensteuer? Wie oft am Tag beten Juden? Glauben die Juden an die Auferstehung oder gibt es eine Art Himmel? Elisabeth Gross, eine jüdische Mitbürgerin aus Cham, besuchte am letzten Montag die Schüler*innen der 7. Klassen des Gymnasiums. Das Projekt „Meet a Jew“ wurde vom Zentralrat der Juden in Deutschland ins Leben gerufen, steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und dient der Prävention von Antisemitismus. Organisiert wurde die Begegnung von der Beauftragten für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ StRin Dr. Nadine Kilgert-Bartonek. Gross stellte zunächst anhand von religiösen Anschauungsobjekten den Ablauf des Schabbats vor und erklärte den Kindern die Bedeutung der jüdischen Feste im Jahreskreislauf. Der jüdische Ruhetag beginnt am Freitagabend und endet Samstagabend. Sie zeigte den Kindern verschiedene Kippas, die jeder Jude bzw. jede Jüdin selbst gestalten könne, manche tragen sogar die Vereinswappen von Fußballvereinen. Der Gebetsschal, Tallit genannt, die Tora mit den fünf Büchern Mose und der neunarmige Leuchter wurden ebenfalls präsentiert. Auf Bitte eines Schülers hin las die Besucherin einen kurzen Text aus der Schöpfungsgeschichte auf Hebräisch, also von rechts nach links, vor. Die jüdischen Gemeinden feiern das wichtigste Fest Jom Kippur zur Sündenvergebung im Oktober, zudem gibt es zwei Erntedankfeste, eines im späten Frühling und eines im Herbst. In letztere Jahreszeit fällt auch das Neujahrsfest. An Chanukka, im November/Dezember, wird für acht Tage der neunarmige Kerzenleuchter entzündet und soll an das ewige Licht im zerstörten Tempel erinnern. Daneben gibt es noch einen jüdischen Fasching, „Purim“ genannt, sowie das Pessachfest, das meist um unser Ostern herum gefeiert wird und an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert.